Aldi Crus und ihre Gegenstücke

Als ich am Samstag auf einer Taufe in München war, hatte ich die Wahl zwischen einem halbtrockenen Winzerschoppen, einem Aldi Cru Bourgeois und Augustiner-Bräu. Ich habe mich nach kurzer Probe für das Augustiner-Bräu entschieden.
Der Winzershoppen war natürlich nicht halbtrocken, sondern lieblich und beim Aldi-Cru möchte ich darauf hinweisen, auch wenn es schon viele vor mir getan haben, dass das echte Geldschneiderei ist. Man bekommt für das Geld eine unausgegorene Suppe aus leichten Bordeaux, bei denen man den Eindruck hat, dass das Rebgut viel zu früh geerntet wurde. Ich habe mittlerweile vier Cru Bourgeois vom Aldi probiert und, bis auf einen, der gerade noch als einfacher Bordeaux durchgegangen wäre, war der Rest echter Mist.

An dieser Stelle möchte ich ein, zwei Bordeaux vorschlagen, die ihr Geld wert sind.
Der Chateau Bibian 2000, ein Cru Bourgeois aus dem Listrac-Medoc ist kein feiner Wein, keiner, der wirklich herausfordert und über den man philosophieren möchte, aber es ist ein fleischiger, fruchtiger Wein, der eine kräftige Struktur hat und schön nach Johannisbeeren und Kirschen schmeckt und duftet. 90 % Cabernet Sauvignon und 10 % Merlot, 15 Monate im Eichenfass ausgebaut, ist er jetzt trinkbar und hat bestimmt noch einige Jahre Potential. Der Wein macht Spaß und man bekommt ihn hier für 9,92 Euro, wenn man 12 Flaschen nimmt. Ich habe sie gekauft und es nicht bereut.
Genauso zu empfehlen ist der Chateau Trois Moulins Cru Bourgeois 2000 aus dem Haut-Medoc. Der Merlotanteil liegt hier deutlich höher (ca. 50 %), fast untypisch für das Medoc. Er ist etwas weniger offensiv in der Frucht, etwas feingliedriger, wahrscheinlich weniger lang lagerfähig. Für 8,90 Euro hat er für einen vernünftigen Bordeaux einen guten Preis, wenn man berücksichtigt, was gute Bordeaux heute kosten. Ich habe ihn hier gekauft.

Diese beiden Empfehlungen sind echte Cru Bourgeois, klassifizierte Weine unterhalb der teuren Bordeaux, die ihrer Klassifizierung noch entsprechen.

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