Kanonkop, Paul Sauer 2002, Stellenbosch

Herr im Himmel! Wo bekommt man noch einen guten Bordeaux, sagen wir, einen guten Paulliac für 30 Euro?

Nirgends.

Welche Alternativen gibt es?

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Ich sag’s Euch: Den »Paul Sauer« Blend des renommierten Weingutes Kanonkop, Stellenbosch. Kanonkops langjähriger Weinmacher Beyers Truter gilt als Meister des Pinotage und eben dieser gilt seit Jahren als der Beste vom Kap. Die Edel-Cuvée, das Aushängeschild dieses Weingutes, ist der »Paul Sauer«, benannt nach einem der frühen Besitzer des Weingutes.

Der Wein wird im Bordeaux-Stil ausgebaut, deutlicher Cabernet Sauvignon-Anteil. Er variiert zwischen 75 % und 85 %, dazu Cabernet Franc und Merlot. Der Wein wird ca. zwei Jahre in kleinen Eichenfässern gelagert und – man merkt es nicht!
Das ist kein »Oak-Monster«, sondern ein feingliedriger Wein: Brombeeren und Johannisbeeren in der Nase, dazu etwas Holz, aber wirklich nur etwas, und ein wenig Nuss. Am Gaumen Beerenkompott, ebenfalls Nuss, dazu Kräuter. Schön ausbalanciert, die Tannine sind ganz fein. Es gibt ein lange anhaltendes Finale.

Diesen Wein habe ich am Kap nicht vermutet. Er schmeckt so gar nicht nach New World. Das ist wirklich ein toller Kauf. 30 Euro gebe ich auch nicht jeden Tag aus, aber für diesen Wein hat es sich gelohnt.

Interessant übrigens, wie unterschiedlich die Meinungen zu einem Wein sein können. Der Winespectator, neben Parker das Renommierblatt in Sachen Weinbewertung, schreibt im April 2006: »Quite smoky, with lots of cocoa and coffee covering straightforward plum and black cherry fruit. Lots of cocoa on the finish. This was the better of two bottles. Drink now.« Und gibt ihm 86/100 Punkten.

Das verstehe mal einer. Eine Menge Kakao und Kaffee habe ich nirgends gefunden, nicht mal unterhalb der Flasche. Smoky fand ich ihn keineswegs, Pflaumen habe ich nicht gefunden … Als gäbe es von diesem Wein verschiedene Varianten, etwa die Euro- und die US-Variante. Wenn ich Punkte vergeben würde, dann wären es 91+

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