Dreimal Austerlitsch, aber bitte gepfeffert

Letzten Freitag hatten wir uns verabredet, um das Blaufränkisch-Sortiment des WeinPlus-Stammtisches zu probieren. Leider hatte man bei WeinPlus ein falsches Datum auf die Website gesetzt. Nun ist es ja nicht so einfach, mehrere Personen zu einem gemeinsamen Termin zusammenzubekommen, und das schrieb ich dann auch in einer Mail an WeinPlus. Ich schrieb: »Hört mal, es ist ja gar nicht so einfach, mehrere Personen zu einem Termin zusammenzubekommen.« Und dass sie das nächste Mal doch bitte Acht geben sollten auf die Richtigkeit. Mehr nicht, ich war ganz lieb, kann ja passieren. Und ich hatte ja auch schon ein Alternativprogramm im Hinterkopf.

Kam direktemang ’ne Mail zurück, es sei ein Fehler unterlaufen, wie peinlich und ja, das wäre immer schwierig mit den gemeinsamen Terminen, das könne man schon nachvollziehen, und ob man nicht stattdessen ein paar Grüne Veltliner aus dem Weinviertel probieren wolle. Ich meinte, das sei ja gar nicht nötig, eine nette Rückantwort wäre ja schon des Guten genug. Aber da habe ich sie unterschätzt. Am übernächsten Tag waren drei Flaschen da und ich bedanke mich auf diesem Wege noch einmal herzlich dafür.

Im Weinviertel gibt eine neue Qualitätsbezeichnung, hier DAC genannt, die seit 2003 vermarktet wird und beinhaltet, dass die Weine mindestens 12 % Alkoholgehalt ihr eigen nennen, trocken ausgebaut sind, keinen schmeckbaren Restzucker beinhalten, keinen Barrique-Ton und charakteristisch würzig-pfefferig schmecken mit einem von hell- bis grüngelb changierenden Farbton.

Grüne Veltliner aus dem Weinviertel

Der Minkowitsch 2006er Weinviertel DAC entspricht diesem Typus. Ein wenig Birnenduft und Kräuter in der Nase, leichte Säure mit ein wenig Mineralik. Eine Flasche, die man einfach mal so auf den Tisch stellen kann, eine, die nichts erwartet und nichts fordert außer, dass man sie mit Genuß trinkt. Ein Zechwein im besten Sinne – nur der Abgang, der ist ein bisserl kurz.

Der Kellerberg/Steinthal Weinviertel DAC vom Bio-Weingut Johannes Zillinger ist ein weiterer typischer Vertreter. Leicht pfefferig, starker Geruch und Geschmack von Grapefruit mit ein wenig Pfirsich. Säure und Mineralien auf dem Punkt, leichte Süße, sehr harmonisch. Hm! Ein wirklich leckerer, unkomplizierter Wein. Und wenn er wirklich für 6,80 Euro zu haben ist so wie auch sein nachfolgender Bruder, dann finde ich auch das harmonisch.

Der Grüne Veltliner, Alte Reben, Weinviertel DAC vom Bio-Weingut Zillinger hat uns von allen dreien am besten gefallen. Noch stärkerer Grapefruit- und Zitrusduft, dazu Birnen und Pfirsich. Ein ganzer frischer Obstkorb in der Nase. Im Mund die Früchte, dazu leichte Säure und weißer Pfeffer, Minerale und leicht kräuterig. Hach! Notieren für den Frühling und den Sommer, der bald kommen wird. Dafür perfekt!

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