Es gibt sie noch, die Naturflaschenbürsten

In Zeiten, in denen Konsumgüter als Wegwerfartikel billig in China produziert werden, sind gute, naturgewachsene oder handgefertigte Produkte rar geworden. Unter dem Motto “Es gibt sie noch, die guten Dinge” bietet manufactum zwar mittlerweile ein reichhaltiges Angebot an Dingen, die sonst vielleicht für immer dem Vergessen anheim fallen würden, die Naturflaschenbürste hat aber auch manufactum nicht im Programm.

Naturflaschenbürstenplantage

Ich kann mich relativ dunkel daran erinnern, dass es sie im Haus meiner Großeltern gab, in der Küche meiner Mutter fanden sich jedoch nur noch solche aus billiger Asiaplaste. Nun bin ich während meines Kurzurlaubs auf Mallorca – wo es übrigens den Zweitwein von Anima Negra für 12 Euro in fast jedem Laden zu kaufen gibt, was eine nette Sache ist, denn Weinläden sind eher rar – auf einen kleinen Betrieb gestoßen, wo sich Manuel Andrax der Aufzucht von Naturflaschenbürsten verschrieben hat. Er züchtet die glasia purifica, so der lateinische Name, in begrenzter Stückzahl in den Naturfarben Rot, Orange und Grün neben seinem eigentlichen Broterwerb, der Lupinenzucht.

Naturflaschenbürste Detail

Im Detail sieht man, dass die glasia purifica gerade in voller Blüte steht und somit kurz vor der Ernte. Sind die Blüten verwelkt, werden die roten Dolden aufgehängt und nach einem Prozess veredelt, den mir Senior Andrax nicht näher erläutern wollte.

Das eigentlich Traurige bei diesem zufälligen erfreulichen Fund war die Tatsache, dass es keine zu kaufen gab, da das Lager leer war. Lediglich ein Probeobjekt konnte mich überzeugen, dass die 8 Euro Einzelpreis es wert sind, ausgegeben zu werden, und so habe ich mir mal drei bestellt, die dann Ende des Sommers hoffentlich geliefert werden. Wie sich die feinen Naturborsten mit den löffelartigen Enden auf die Reinigung meiner Dekanter auswirken, werde ich dann berichten.

Gesehen in der Finca Andrax, Calle Aprillo Uno, Sóller, Mallorca

3 Kommentare

  1. Ich kenne die nur aus der Tosakna unter der Gattung “bursticus locus”. Muss wohl ne Unterart sein.

  2. Endlich mal ein Kommentar zu diesen formschönen Bürsten. Hallo Oliver. Meinst du wirklich das glasia purifica und bursticus locus ein und derselben Gattung angehören könnten? Ich werde mal nachforschen und Herrn von Linné befragen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert