Ich kann mir das bildlich vorstellen. Es ist Herbst 2006, das Weinjahr fing gut an, doch zum Schluss konnte man zuschauen, wie die Beeren auf Grund des Regens an ihre Stöcken verfaulten. Das war nix mit den tollen, außergewöhnlichen Weinen, die man produzieren wollte, dem Spätburgunder, dem Markgräfler Syrah auf Topniveau. Also was tun in seinem Frust? Das sitzen Hans-Peter Ziereisen und seine Getreuen beisammen mit einer Menge Trauben, die trotzdem verarbeitet werden wollen, und sie denken: Zunderobsi! Wir schmeißen’s zusammen, was soll’s denn? Denn Zunderobsi ist der alemannische Begriff für Durcheinander oder Gemisch. Und das ist es, was sie getan haben. 60 % Syrah und 40 % Spätburgunder. Fürwahr eine außerordentliche Mischung.
Was heraus kommt, ist ein kräftig-gerbstoffreicher Wein für gestandene Kerle mit einem allerdings angenehm zurückhaltenden Alkoholanteil von 12,5 %. Die Trauben wurden von Hand gelesen und fünf Wochen auf der Maische vergoren, um dann zu 1/3 in neuen und zu 2/3 in gebrauchten Barriques gelagert zu werden. Er duftet nach dunklen Beeren auf frisch geknetetem Teig, im Mund kommt dann noch etwas dunkle Schokolade dazu. Süffig und ehrlich ist das Gemisch. Aber es hat seinen Preis, wie bei deutschen Rotweinen üblich.
Hans-Peter Ziereisen, Efringen-Kirchen, Tafelwein, Oberrhein, Zunderobsi 2006, ca. 11,40 Euro