Da gibt es einen Riesen an der Saar – hier schön beschrieben und hier schön fotografiert –, den treibt es um, der hat sich vorgenommen, kompromisslose Qualität zu erzeugen und aus dem beschaulichen Weinbaugebiet an der Saar, wo nur noch wenige alteingesessene Rieslingbeschwörer ihre Spitzenweine kreieren (Egon Müller, Schubert, Kesselstatt), wieder eine Region zu machen, von der man redet.
Das hat er geschafft. Es war nicht unbedingt immer die beste Qualität im Glas, mit der er das geschafft hat, aber die Art, wie Roman Niewodniczanski das Qualitätsstreben rekultiviert hat, wie er stillgelegte Flächen rekultiviert hat, wie er seinen Versuch, kompromisslos zu sein, auch mit Marketinginstrumenten verkoppelt hat, hat ihn in die Öffentlichkeit gebracht. Jetzt hat er schon seit einiger Zeit einen ziemlich fitten Kellermeister namens Dominik Völk, der die Weine zunehmend von einer gewissen satten Trägheit befreit und zeigt, welchen Weg das Weingut gehen soll. Bei den 2007er Rieslingen, die ich in meiner Preisklasse bisher probieren konnte – Saarriesling, Alte Reben, Schiefer, hätte ich heulen können. Der Jahrgang ist wirklich wunderbar geworden. Ich würde mir gerne Kisten davon in den Keller legen, aber ich habe das schon mit den Rieslingen von Keller und Dönnhoff und Weingart gemacht und irgendwann ist bei mir dann auch mal Schluss, leider.
Nun gibt es ein kleines Mauerblümchen auf diesem Rieslingweingut. Es heißt schlicht Weißburgunder und ich finde es ganz süß – ich mag allerdings auch ab und zu etwas süßer. Wer das nicht tut, dem kann ich dieses restsüße Pflänzchen kaum ans Herz legen. Nachdem Wagner-Stempels Weißburgunder mich ein wenig deprimiert hatte, bin ich jetzt wieder wohlauf. Im Fläschchen steckt eine Fülle von Aromen in Kombination mit Schiefermineralen. Ich sag’ mal, Zitrusfrüchte sind drin, Melone, Broccoli, Kräuter und eben diese charmante Süße. Komm Schatz, lass uns noch ein Glas trinken …
Van Volxem, Weißburgunder 2007, Mosel-Saar-Ruwer, ca. 10,90 Euro
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