Noma

Es gibt magische Orte auf dieser Welt: Die Wüste von New Mexico außerhalb von Santa Fe, den Baum des Lebens in Emirat Bahrain oder das Noma. Ich weiss, solange dieses Restaurant noch existiert und René Redzepi es leitet, möchte ich da hin. Ob es nun momentan das weltbeste Resutaurant ist oder nicht: drauf ge********. Ich habe das Gefühl, da passt alles genau so zusammen wie es mir gefallen würde.

Delicious Days schreibt darüber und es ist lesenswert.

2 Kommentare

  1. Jörg L.

    Lieber Christoph,

    im Juni war ich im NOMA: Hatte lange vorher reserviert, weil ich darüber gelesen hatte. Von “weltbestem Restaurant” war, als ich reservierte, noch nicht die Rede; deshalb war es nicht besonders schwierig, einen Platz zu bekommen. Du kannst Dir ja denken, was ich von solchen Rankings halte – dieses hier ist jedenfalls ganz besonderer Unfug.
    Wir haben – wenn schon, denn schon – das “Champagner-Menü” gewählt. 6 Gänge oder so und zu jedem Gang ein anderer Champagner. (Das wäre auf jeden Fall auch Deine Wahl gewesen, gelle?) Die Champagner waren ganz ok, aber Genaues weiss ich nicht mehr, weil ich von dem Spektakel auf den Tellern zu sehr abgelenkt war. Und was gab’s nun zu essen? Tja, ein Engländer würde sicher kommentieren: “Interesting, most interesting”. (Wir waren mit einem Spanier und einem Holländer da, die haben es aber ähnlich formuliert.) Es gab, ohne Anspruch auf Vollzähligkeit: Zwei irgendwie molekular behandelte und daher im Mund zerplatzende Wachteleier. Eine Kräuterstrecke, etwa so lang wie ‘ne Koksstrecke, auf ‘ner Art Knäckebrot. Einen ausgelösten Knochen mit einer aufbereiteten Markfüllung. Ein Spiegelei, das jeder Gast am Tisch selbst zubereiten (“Please be careful, the pan is very hot”!)und mit Kräutern garnieren musste. Geaschte(!) rote Bete, deren Unterton man sich ungefähr so vorstellen muss als lecke man an einem lange erkalteten Lagerfeuer. Und so weiter …
    Du merkst schon, von Begeisterung ist nichts zu spüren. Der ohne Zweifel festzustellende Zubereitungsaufwand stand, soweit er nicht (s.o.) gleich an den Gast delegiert war, in keinem Verhältnis zum geschmacklichen Ergebnis. Die Mengen waren auch in der Summe einfach nur ridikül. Der Service war sehr kundig, hochengagiert und ebenso locker wie freundlich.
    Mein Fazit: “Nice to have been done” – aber ein zweites Mal muss nicht. Der konsequenten Regionalküche von Herrn Redzepi gebührt sicher Respekt, aber am selben Wochenende habe ich, nämlich bei Thomas Herman im Hotel Nimb, mit einer ebenfalls klar regionalen Orientierung weitaus besser gegessen. Die Bewertung von Restaurants sollte man eben doch nicht englischen Publikationen überlassen. Dieses hier ist jedenfalls, wenn schon ein Ranking sein soll, “the world’s most overrated restaurant”. Lustig war der Abend dennoch, und am besten hat allen der Champagner vor dem Essen auf der großen Freifläche vor dem NOMA gefallen. Direkt am Wasser, in der Abendsonne, mit Blick auf Kopenhagen Downtown, und noch voller Erwartungen.

  2. Danke Jörg! Du hast Recht, ich hätte mich wohl auch für das Champagner-Menü entschieden. Danke für Deinen langen Kommentar. In der letzten Zeit habe ich ausschließlich Lobeshymnen über das NOMA gelesen. Es ist gut, auch mal einen anderen Kommentar zu lesen.

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