Vielleicht liegt es daran, dass ich heute, nachdem ich mein Auto drei Wochen nicht gebraucht habe, für zweimal 160 Kilometer jeweils ca. zweieinhalb Stunden gebraucht habe und dabei dreimal Wasser in meinen leckenden Kühler nachfüllen durfte, aber – ich bin aggressiv.
Und es ÄRGERT MICH WIRKLICH, dass sich in Zukunft praktisch nur noch Leute, die sich eh alles kaufen können, sämtliche Kisten Bordeaux unter den Nagel reißen und somit die absurden Preise der Spitzenwinzer des Bordelais rechtfertigen, während es für unsereinen, ich schließe da jetzt mal eine größere Zahl Mitmenschen ein, nicht mehr möglich sein wird, einen halbwegs vernünftigen Bordeaux zu trinken.
Beispiel: Chateau Chasse-Spleen. Ein Cru Bourgeois aus dem Moulis. Häufig ein guter Wein. Nicht herausragend, aber gut. Einer der besten Cru Bourgeois, die ich kenne. Der 2005er soll um die 40 Euro kosten, wenn er dann in den Laden kommt. Das waren mal 80 DM. Nicht wahr? Ich will nicht altbacken erscheinen, aber in der Tat hätte ich in der Zeit, in der es die DM noch gab – und so lange ist das ja nun auch nocht nicht her – um die 25 bis 30 Mark dafür gezahlt. Jaha!
Natürlich habe ich überhaupt nichts dagegen, wenn Riesling-Winzer des Mosel durch die Steillagen klettern und für einen sehr aufwendig gemachten Wein vernünftiges Geld verlangen. Natürlich habe ich nichts dagegen, dass Produzenten von Beerenauslesen, Eisweinen oder Sauternes nicht zuletzt auch für ein hohes Risiko und kleinste Erträge vernünftiges Geld verlangen, aber diese Spekulationen gehen mir schon auf den Senkel.
In anderer Sprache hört sich dieses Gebahren übrigens so an und sieht so aus:»Der Londoner Wein-Index Live-ex 100 hat zum 30. April wie erwartet die 200er-Marke durchbrochen und kletterte auf ein neues Allzeit-Hoch von 207,32 Punkten. Damit setzte dieses wichtigste Barometer der internationalen Weinbranche eine neue Benchmark. Seit Jahresbeginn ist der Index um 21,1 Prozent gestiegen und liegt heute 57,2 Prozent über dem Vorjahr. Im Vergleich zum Mai 2005 beträgt die Steigerung rund 100 Prozent. Dies spiegelt die anhaltend starke Nachfrage nach Spitzenweinen vor allem aus Bordeaux wider, die im Index mit ca. 95 Prozent gewichtet sind.«