So. Der nächste Wein in der losen Folge der Reihe »Neue Weine von Wagner-Stempel«. Ich nenne das jetzt mal Reihe, damit es einen offiziellen Anstrich bekommt und trotz Gegenbeteuerungen nicht nach Schiebung aussieht.
Der Weißburgunder ist mittlerweile, wie ich finde, eine etwas vernachlässigte Sorte. Zugegeben, große Weine werden mit ihm nicht gemacht – oder nur selten. Doch ist es eine ehrliche Traubensorte ohne viel Firlefanz. Lecker, frucht- und säurebetont, sie erschließt sich schnell und eignet sich gut als Alltagsschoppen. Natürlich gibt es auch Winzer, die daraus wieder etwas Betörendes zaubern.
Oft wird diese Rebsorte, gerade in Frankreich, durch den Chardonnay ersetzt, artverwandt und doch anders. Der Chardonnay ist deutlich ausladender und der Name verkauft sich auch besser.
In der Nase ist ein Weißburgunder meist sehr verhalten. So auch dieser Vertreter. Leichter Duft nach weißen Früchten und Lindenblüten – aber wirklich sehr verhalten, grünliche Farbe.
Am Gaumen ordentliche, jugendliche Säure. Pfirsich und Nektarine. Eine fruchtige Wärme. Im Mund ist der Wein um ein Vielfaches ausladender als in der Nase. Der Abgang ist entprechend.
Für knapp 7 Euro ist das ein Hit!
Nachtrag: Jetzt, bei Zimmertemperatur gefällt mir der Wein noch deutlich besser. Die Fruchtaromen sind nun in der Nase schon deutlich spürbar und am Gaumen ist die Säure weniger dominant.
Was für ein herrlicher Wein für diesen Preis.