Dieser Renommierpinotage aus dem Hause Kaapzicht Estate, Stellenbosch, ist das gegrillte Hüftsteak unter den Pinotages. Und das ist etwas schade; denn eigentlich ist vieles gut gemacht: Die 14 Volumenprozent sind sehr schön eingebunden, auch die vordergründigen Tannine. Die Farbe ist tief und dunkel. Der Wein ist keine marmeladige Fruchtbombe. Leider mangelt es ihm deutlich an Finesse.
Mit der Nase fängt es schon an. Die wird ein bisschen penetriert durch den allzu starken Anklang von gegrilltem Holz bzw. Holzkohlen, in die zuvor Grillfett hineingeträufelt war. Also ein Post-Grill-Wein sozusagen.
Als der Wein auf der Zunge war, dachte ich dann eher an Islay-Whiskys – also die torfigen, rauchigen, malzigen, kaminigen Whiskys, die nicht jeder mag, ich eigentlich schon, nur nicht, wenn ich gerade Pinotage trinken will, auch wenn es ganz amüsant und überraschend sein mag: also Whisky ohne den markanten Alkohol, den der Whisky hat, dazu Geschmack nach gegrillter Aubergine, Pflaume, Leder.
Der Wein ist sehr oldschool, überraschend, aber für den Preis – ich habe so um die 28 Euro gezahlt – deutlich zu teuer.
Da kann ich ja nur meinen Referenz-Pinotage ans Herz legen und dann kann man auch noch lesen, was Herr Holgi zum gleichen Wein schreibt.