Wenn ich über Weine schreibe, warum dann nicht auch über die, die diese Weine vertreiben? Bei meinen Zugriffszahlen bin ich mangels Interesse der anderen Seite eh nicht käuflich.
Ich habe gestern den 2008er Katalog von Pinard de Picard erhalten. Irgendwann einmal war ich bei Recherchen über die Website gestolpert. Die fand ich schon sehr aussagekräftig, grafisch ambitioniert, aber ein wenig zu dicht gedrängt – in positiver Weise auffällig allemal. Das Angebot des Handelshauses aus dem Saarland zeugt von Kompetenz, die umfangreichen Artikel zu Winzern und Wein stecken voller Hingabe und Begeisterung. Die grafische Ausarbeitung wirkt im Katalog geschlossener und harmonischer als im Web. Das besondere Augenmerk liegt neben dem Drang zu kompromissloser Qualität auf bio-dynamisch, biologisch oder naturnahem Ausbau, was sich zunehmend mehr bedingt. Die Auswahl an deutschen, österreichischen und französischen Winzern ist beindruckend, wenn man vor allem verfolgt, wann die drei Inhaber teilweise die Weine ins Programm genommen haben, während noch kaum jemand sonst über sie sprach. Auch mit ihrem Angebot im Web waren sie sehr früh dran. Seit 1997 existiert die Seite, und dass über 40 % des Umsatzes über das Internet erzielt werden, spricht für diesen Vertriebsweg. Was allerdings nur funktioniert, wenn die Seiten gepflegt werden und die Informationen so umfangreich sind, dass man sich als Käufer ein stimmiges Bild schaffen kann, um später beim Wein im Glas nicht enttäuscht zu werden.