Dass es nicht unbedingt Champagner sein muss, wenn es um Schaumwein geht, hat sich ja schon länger herumgesprochen. Dass es in Spanien Massenware in angenehmer Qualität gibt (Freixenet, Cordoniu), ist auch schon im Bewusstsein einiger Vebraucher angekommen. Dass es neben Freixenet und Cordoniu aber noch einige andere Cava-Produzenten gibt, also Hersteller von spanischen Schaumweinen, die teils mit ebenso viel Aufwand produziert werden wie gute Champagner, ist den meisten Schaumweintrinkern – und Deutschland ist ja das Land der Schaumweintrinker – eher unbekannt. Auch dass es von Freixenet Edellinien gibt, ist nicht unbedingt geläufig. Es ist relativ schwierig, an Freixenet Brut Reserva Real oder Freixenet Brut Reserva Barroco heranzukommen.
Bestellt habe ich mir vor einiger Zeit allerdings mangels eines hiesigen Händlers einige Cava vom Castillo Perelada, zum Beispiel für 14,85 Euro das Flagschiff, den Gran Claustro oder von Segura Viudas den Brut, Brut Reserva, Brut Rosado, ARIA und Brut Reserva Heredad. Wobei dieser in einer spanischen Jugendstil-Flasche daherkommt, Düfte von Mandeln, Honig, Limetten und Mandarinen verströmt und 22,50 Euro gekostet hat. Ich meine nur mal so. Ich habe letztens mal ein Glas Veuve aus dem Supermarkt getrunken. Der ist bestimmt ebenso teuer, reicht aber nicht im Mindesten daran heran.
Eigentlich will ich aber auf einen ganz anderen Winzer hinaus. Diesen habe ich vor einiger Zeit schon mal kurz anhand eines Weines vorgestellt, der mir gerade nicht so gut gefallen hat. Insgesamt finde ich die Palette des Winzerbrüderpaares von Albet i Noya jedoch ziemlich beeindruckend. Und was sie wirklich können, sind Cava. Wer jemals die Möglichkeit hat, den Cava Brut 21 oder den fassausgebauten Bruder Cava 21 Barrica zu probieren, sollte das unbedingt tun. Auch der Privat Laieta ist eine Wucht – allerdings weiß ich nicht, ob dieser noch produziert wird, er taucht jedenfalls auf der Website nicht mehr auf.
Jetzt aber zu meinem Schaumwein:
Albet i Noya Can Vendrell Brut Reserva
Hergestellt aus den klassischen Cava Rebsorten Macabeo, Xarel.lo und Perellada. Mindestens 12 Monate gelagert. Nach Champagnerverfahren hergestellt … und den Rest an Infos gibts auf Albet i Noyas Seite.
Eigentlich sollte der Korken erst zu Sylvester fliegen, aber ich habe heute einen guten Freund besucht, wir hatten beide ein gutes Jahr, und warum soll man das nicht feiern? Wenn dann auch noch heute Weinrallye ist? Übrigens ausgerichtet dieses Mal von Schreiberswein. Nachdem ich mich davon erholt habe, also noch die Verkostungsnotiz:
Der Wein duftet und schmeckt nach Äpfeln und Melonen, frischem Biskuitteig mit Mandeln. Die Frische vertreibt kurzzeitig den Winter, die 12 Monate Lagerung geben ihm ein gutes Gerüst. Das ist doch was oder nicht? Den nehme dann auch noch mal für die Jahresendrallye.
Ach so, und für den, der es wissen mag: Albet i Noya haben 1978 als erste spanische Winzer komplett auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt und betreiben dies sehr konsequent.
Hallo Christoph,
was ich dir schon letztes Jahr schreiben wollte: fast hätte ich den gleichen Cava für die Schaumweinrallye genommen – da hätten wir ihn dann beide gleichzeitig beschrieben…
Intuition hatte mich bewogen, dann doch den Becker’schen Scheurebe Sekt zu genießen 😉
Viele Grüße
Matthias
Ach, die Intuition…
[…] ist bei Pivu nachzulesen. Um 23:59 h schickte Christoph mit seinem Blog originalverkorkt den einzigen Spanier auf die Strecke. Peter Kaul legte mit fast 24 Stunden Verspätung noch seinen Beitrag […]