Das Etikett der C. von Schubert’schen Gutsverwaltung ist ja schon so retro, dass es schon wieder “Kult” ist. Es spiegelt ein wenig die Tradition wider, die hier lebendig ist. Nachgewiesen ist der Weinbau bis ins siebte Jahrhundert, ja, es existiert eine Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Dagobert I. an das Benediktinerkloster St. Maximin, welches die geschlossene Weinbergslage Maximin Grünhaus am Südhang des Grünebergs bis ins Jahr 1802, also bis zur Säkularisierung unter Napoleon durchgängig bewirtschaftet hat. Seitdem ist es im Besitz der Familie von Schubert. Es sind also letzlich zwei Besitzer innerhalb von knapp 1300 Jahren. Das nenne ich Konstanz.
Das gilt allerdings nicht immer so unbedingt für den Wein. Hier war die Qualität in den letzten Jahren durchaus unterschiedlich. Der Qualitätsriesling, also die einfache Qualität dieses Weingutes von der Ruwer, ist jedoch über jeden Zweifel erhaben.
Wenn man sich durch den Petrolton gekämpft hat und einen vielleicht die Ahnung beschleichen mag, der Gute hätte es schon ein bisschen hinter sich, bekommt man eine geballte Ladung Minerale und Zitronensäure verpasst, die sich gewaschen hat. Nichts für den Liebhaber der restsüßen Essenzen. Dazu kommt eine etwas salzige, saartypische Note und ganz viele leichte Fruchtverwirbelungen. Ich sag’s mal so, weil ich die einzelnen Früchte nicht so ganz zu fassen bekomme. Sie entgleiten mir zu schnell. Aber das ist spannend und der Weine ist für sein Geld erstaunlich fordernd und komplex.
[…] den 2006er für unsere Rieslingprobe als fordernden Einstiegswein ausgewählt hatten und ich ihn hier besprochen […]