Nach den beiden zuvor beschriebenen Vertretern typischer Bodenstrukturen haben wir uns als dritten im Bunde einem Riesling aus der im Alleinbesitz befindlichen Lage Disibodenberg gewidmet.
Auch hier fanden wir den Duft in der Nase ein wenig undifferenziert – was ja häufiger vorkommt bei spontanvergorenen Weinen. Das Milchsaure überlagert ein wenig die Fruchtromen, das ist gewöhnungsbedürftig, aber kein Zeichen mangelnder Qualität.
Es ist ein saftiger Wein, der, frisch ins Glass geschüttet, ein wenig Säure und Mineralität vermissen lässt. Erst wenn der Wein länger im Glas bleibt, finden sie sich stärker wieder. Dazu kommt eine deutliche Würze, dazu etwas Stein und vielleicht Asphalt.
Der Wein ist gefällig, dabei aber etwas fahrig. Auch hier finden sich die einzelnen Komponenten nicht zu einem Gesamtwerk zusammen und schließlich vermissen wir ein wenig das Grande Finale. Wir trinken – und weg isser – und hinterlässt eine Sehnsucht nach mehr Tiefe.
Kein schlechter Wein, aber auch dieser ist zu teuer. Wenn ich 15 Euro für einen Riesling ausgebe, könnte er etwas komplexer sein, tiefer, erwachsener. Und wenn ich mich bei Kollegen von der Nahe umschaue, finde ich dort diese Weine.
[…] von Luisie Freifrau von Racknitz und ihrem Mann habe ich schon einige Male hier besprochen (z.B. hier und hier) soweit kurz zur Nahe, gerade beschäftige ich mich mit den Weinen des Ehepaars Riffel und […]