Das Ehepaar von Racknitz-Adams ist ja mit hervorragenden Weinbergslagen gesegnet oder hat sie dazuerworben, als da wären Traiser Rotenfels, Niederhäuser Klamm, Niederhäuser Hermannshöhle, Odernheimer Kloster Disibodenberg oder eben der Schloßböckelheimer Königsfels.
Einen Riesling aus dieser Lage habe ich geöffnet und mir zunächst mal um die Nase wehen lassen; denn allein das macht schon so viel Spaß, dass man meinen könnte, es sei ein Raumlufterfrischer der besonders gelungenen Art, nicht das chemische Zeugs von der Drogeriemarktkette.
Ok. Ich übertreibe. Aber es ist eine Pracht, was da aus dem Glas strömt: konzentrierter Duft nach Steinobst, die Spontanvergärungsnote gepaart mit Mineralen, wieder mal ein leichter Hauch von Wundsalbe – den hatte ich schon mal beim Riesling vom Schiefer –, damals eher störend, jetzt kaum wahrnehmbar – dafür dann noch Würze in der Nase.
Würze auch im Mund, Kräuterwürze mit Säure und Mineralen und Frucht verbunden, sehr kräftig und eindringlich, fast opulent. Hm, pikant wäre vielleicht das ungewöhnliche, aber richtige Wort. Für mich zusammen mit dem Riesling von der Niederhäuser Klamm jedenfalls bisher der überzeugendste Riesling 2007 von diesem Weingut.