Am Samstag hatte ich eine Einladung. Da hat ein Bonner Bekannter seinen Weinkeller geöffnet für eine kleine Gruppe Gleichgesinnter. Ich wusste, es gibt ’ne Weißweinvertikale und dann acht Burgunder. Ich hatte mich darauf gefreut, teilzunehmen, dann gab es den Ruf eines Kunden und ich durfte stattdessen innnerhalb kürzester Zeit eine Präsentation zusammenschweißen.
Um mir den Abend ein wenig zu versüßen habe, ich dann ebenfalls ’mal nach einem Burgunder geschaut und bin bei einem 1999er Meyer-Näkel Spätburgunder S gelandet.
Die Weine von M-N stehen nicht unbedingt in dem Ruf, allzu langlebig zu sein, und ich hatte ein wenig Bedenken, ob das eine schöne Liaison für den Abend werden würde. Aber die 1999er hat Meyer-Näkel ordentlich in frischer Eiche getränkt und das wirkt sich jetzt positiv aus. Vor fünf Jahren allerdings hätte ich den Wein, so glaube ich, nicht trinken wollen. Jetzt passt es mit dem Holz so gerade – nach meinem Geschmack.
Da ist ganz viel Rauch drin in diesem Burgunder. Und Pfeffer. Und andere Gewürze und Unterholz. Ein kräftiger, voller, reifer Burgunder mit schönen satten Kirschen und viel Mineral. Das ist ein Wein für mich. Ich merke, dass ich diese Burgunder immer mehr zu schätzen lerne. Umso trauriger, dass mir der Blindflug durch Weine von Crusius, Frederic Magnien, Philippi, Au Bon Climat, Fürst und d’Angerville an diesem Samstag Abend verwehrt geblieben ist. Wo es doch auch noch Göttelmann, Dönnhoff und Emrich-Schönleber zum Auftakt gab. Nächstes Mal, Jörg!