Die Geschichte von Jean Leon ist eine, die man mal schön verfilmen könnte. Eine junger, armer Kerl wandert aus, als blinder Passagier auf einem Dampfer von Spanien nach Amerika. Kaum angekommen, wird er Tellerwäscher. Tellerwäscher? fragen wir. Ja, ja. Tellerwäscher. Und dann geht er irgendwann zur Armee, weil er ja noch keine Aufenthaltserlaubnis hat. Die bekommt er und kämpft im Pazifikkrieg. Zurück in den USA, kommt er nach Hollywood und beginnt als Kellner in der Villa Capri, einem Restaurant, das Frank Sinatra und Joe die Maggio gehörte. Und da liefen dann entsprechende Leute herum. Er lernte James Dean kennen, befreundete sich mit ihm und sie beschlossen, zusammen ein Restaurant zu eröffnen. Leider fuhr James Dean sich zwischenzeitlich tot und Jean Leon lieh sich 3.500 Dollar, um La Scala zu eröffnen. Er wurde – kurz gesagt – sehr erfolgreich, lernte Hinz und Kunz kennen und auch diverse Präsidenten. Was ihm aber nocht fehlte zu einem erfolgreichen Restaurant, war ein selbst kreiierter Wein. Auf der Suche nach dem richtigen Weinberg war er irgendwann in Katalonien erfolgreich und baute im Penedès seine Bodega auf.
Die Pago Cabernet Sauvignon Reserva, bestehend aus 85 % Sauvignon und 15 % Franc wächst auf den ton- und kalkhaltigen Böden des Weinbergs Le Havre. Die Reserva 2006 ist für mich der beste Cabernet, den ich bisher aus Spanien bekommen habe, und einer der besten der letzten Zeit. Jetzt schon wunderbar rund und dicht. Cassis und Pflaume, Vanille und getoastetes Holz. Aber durchaus nicht zu viel. Süße Tannine, Fruchtkompott mit Quitte, dazu leicht mineralisch mit gelungener Struktur. 23 Euro sind kein Pappenstiel – dafür aber gut angelegt.
[…] Geschichte zum Weingut Jean Leon habe ich kürzlich mal zusammengefasst als ich den wirklich bemerkenswerten 2006er Cabernet Sauvignon Reserva des Weingutes beschrieben […]