Die Wurzeln des Weingutes von Willi und Edwige Bründlmayer in Langenlois im niederösterreichischen Kamptal reichen bis 1581 zurück. Es ist eines der größten und modernsten Weingüter Österreichs. 70 Hektar Rebflächen sind für Weingüter im deutschsprachigen Raum eher eine Seltenheit, speziell auf diesem Qualitätsniveau. Zu den berühmten Rieden (österreichisch für Lagen) gehören Dechant, Heiligenstein, Spiegel, Steinmassl, Lamm, Käferberg und Loiserberg. Auch wenn das Weingut meines Wissens keinem biologischen Anbauverband angehört, wird zumindest ausschließlich biologisch gedüngt. Trotz der Größe bringt Willi Bründlmayer alle Jahre wieder einige der besten Rieslinge und Veltliner des Landes auf dem Markt.
Er kann aber nicht nur Weiß, er kann auch Rot. Der Pinot Noir, der den Namen seiner Tochter Cécile erhalten hat, ist ein Beispiel. Oder das Blauburgunder-Merlot-Cuvée aus dem Langeloiser Dechant. Ein kleine Restmenge davon gab’s beim Spezialisten für Restgebinde und ich muss gestehen, ich hätte lieber den aktuellen 2003er probiert. Der 2002er zeigt ein wenig sein Alter, schafft den zweiten Abend kaum und wirkt etwas stahlig im Mund. Trotzdem, am ersten Abend ist er sehr schmeichend mit Waldbeerfrucht und Kirschen, mit ein wenig Unterholz und leichten Kräutern. Ein klein wenig Holz gibt Struktur und ein klein bisschen geröstet wirkt er, speziell am zweiten Abend.