Zu Roederer habe ich ja schon etwas geschrieben. Nach dem Brut stand nun der 2000er Cristal auf dem Programm. Die Cuvée, die erstmals für Zar Alexander II. kreiert wurde, als Privatchampagner sozusagen mit eigenem, ungewöhnlichem Flacon – einer hellen Glasflasche, die dazu führt, dass jede einzelne Flasche noch einmal in orange Zellophan gehüllt wird, um die Qualität des Champagners unter Sonneneinstrahlung nicht zu beeinflussen. Den Cristal gibt es nicht jedes Jahr. Es braucht die großen Jahrgänge und die besten Lagen in der Montagne de Reims, dem Vallée de la Marne und der Côte de Blancs, um dem Qualitätsmaßstab gerecht zu werden. Fünf Jahre liegt der Champagner dann auf der Hefe, bis er in den Handel gelangt. Zu früh, wie ich finde.
Er wirkt noch ein wenig unreif oder, das ist vielleicht zu viel, etwas verschlossen, als müsse man ihm noch mehr zutrauen. Frisch ist er jedenfalls. Rassig sagt man wohl bei einem solchen Geschoss mit ordentlich Säure und einem Bündel Zitrusaromen. Je länger er steht, desto feiner wird der Geschmack nach feinen gelben Früchten, verdrängt die Zitronen und Grapefruits. Hinzu kommt etwas von Karamell und weißer Schokolade. Aber das ist noch nicht das ganz große harmonische, perfekt ausbalancierte Ereignis. Dazu braucht es noch Zeit.
na da hätt ich jetzt Lust drauf!!!!
Könnte was dran sein, mit der Reife: der beste Champagner meines Lebens war vor geraumer Zeit 90er Cristal. Unglaubliches Erlebniss war das. Und wenn mann Punkten würde, dann irgendwo zwischen 98 und 100
Oh Gott! …wenn “mann” punkten würde… Ich sollte vor 09:00 und vor der vollständigen Einnahme des 3. Kaffees keinerlei öffentliche Äußerungen verfassen.
Ach, dazu kann ich nur sagen, dass mein Vater, seines Zeichens Deutschlehrer a.D. kürzlich mein Weblog auf Fehler untersucht hat. 🙂 Da gibt es schon so einige Peinlichkeiten. Aber das alles lebt doch auch von spontanen Äußerungen…
einfach prickelnd und lecker!!!
Gruß Holgi