Kürzlich habe ich mich für einen Kurzbesuch am Bodensee aufgehalten, jenem See, an dem ich viele schöne Stunden meiner Kindheit verbracht habe. Meine Patentante hat dort gelebt über viele Jahre und dort habe ich häufiger Ferien gemacht.
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich durch die Weinberge gelaufen bin, von Stetten nach Meersburg, immer den See im Blick.
Was ich damals noch nicht wusste, war, dass ich durch die Weinberge der Familie Aufricht gelaufen bin. Die Meersburger Sängerhalde liegt genau auf meinem damaligen Weg.
Damals hatte ich das Gefühl, dass die Anwohner des Sees und auch die Gäste allerdings im Wesentlichen darauf erpicht waren, ei Viertele schlotze zu könne, ein Glas Weißherbst oder mal ’nen dünnen Spätburgunder oder Müller-Thurgau. Wirklichen Qualitätsweinbau habe ich später wahrgenommen, als ich über meine Tante Georg Hack kennenlernte, der in Meersburg eine, gerade für damalige Verhältnisse, außergewöhnlich gute und schön gestaltete Weinhandlung besaß und immer noch besitzt. Und auch die Weine des Staatsweingutes Meersburg schienen deutlich besser zu werden.
Mittlerweile gibt es eine Handvoll wirklich guter Winzer am See und mittlerweile gibt es guten Müller-Thurgau dort, beispielsweise von Josef Gierer am Sonnenbichl. Das hat mit dünner Plörre, wie ich sie aus den Achtzigern kenne, nichts mehr zu tun. Das Seegut Kress in Hagnau wäre noch zu nennen oder das Weingut Geiger.
Eigentlich wollte ich aber zurück kommen zu den Aufrichts. Die haben vor einigen Jahren mit einem holzbetonten Spätburgunder namens Isabel für Furor gesorgt und tun dies mittlerweile mit ihren Weißweinen. Es gibt nicht wenige, die sich in der Szene auskennen,die Aufrichts Lilien-Sauvignon Blanc mit zum Besten zählen, was in Deutschland von dieser Rebsorte erzeugt wird. Ich schließe mich dem an.
Was mich mich neben den exzellenten Grau- und Weißburgundern von 2008 allerdings am meisten beeindruckt hat, ist der Lilien-Riesling. Ich hatte nicht gedacht, dass man einen so klaren, mineralischen und tiefen Riesling am See erzeugen kann. Aber darauf komme ich noch zurück. Die Weine werden auf dieser Seite präsent bleiben; denn ich habe mit Manfred Aufricht beschlossen, dass ich seine Weine im Köln-Bonner Raum anbieten werde. Wer genau hinschaut, hat gemerkt, dass ich langsam, aber sicher einen Weinhandel aufbaue. Aber dazu mehr, wenn es ausgereift ist.
Der Gelbe Muskateller und der halbtrockene Spätburgunder Bernadette jedenfalls sind die Weine, mit denen ich das Gut vorstellen möchte.
Sehr frisch mit einem knackigen Säuregerüst kommt der Gelbe Muskateller daher. Halbtrocken mit einer herrlich üppigen Frucht und Blütenduft, mit ein wenig Gewürz ist er sehr süffig, ohne bieder zu sein. Eine herrliche Mischung aus konzentrierten Aromen und Leichtigkeit. Ganz anders als die vielen schweren, schwer duftenden, relativ alkoholreichen Muskats, die ich aus Frankreich kenne. Fein!
Die Bernadette gehört ebenso zu den Schmeichlern. Halbtrocken, süffig und leicht, dabei alles andere als dünn. Duft von Spätburgunder und Vanille mit ein wenig Holz. Moderate Säure und moderater Alkohol. Beides Weine, die ich auch unbedingt zu Kuchen empfehlen würde. Der Gelbe Muskateller zum Käsekuchen, die Bernadette zum Pflaumenkuchen.
Hallo,
ich bin seit langem auf der Suche nach einem Weinhaendler der diesen Wein anbietet. Komme urspruenglich vom Bodensee und habe ihn dort kennengelernt. Wuerde sehr gern 2-3 Flaschen kaufen. Ist er denn schon in Bonn angekommen?
Jau, ein paar Flaschen stehen hier noch. Nix wie ran.
Gruß, Christoph
[…] da aus dem Glas. Maracuja und Litchi, Orange und Mandarinen. Blütenduft wie beim Riesling und Gelbem Muskateller aus dem gleichen Weinberg. Eine leichte Würze kommt dazu. Das wirkt insgesamt ein wenig […]
[…] die Reise durch das Ländle und den dortigen Rebsortenspiegel zum Auxerrois der Aufrichts, die ich hier, hier und hier mal ausführlicher beschrieben habe. Der Auxerrois aus den Meersburger Lagen am […]
Auftricht Weine sind erhältlich unter http://www.regioware.de
Genußvolle Grüße David