Wenn mir bei einer Blindverkostung jemand diesen Wein unter die Nase gesetzt hätte und ich hätte die Rebsorte tippen sollen, wäre ich nicht darauf gekommen, einen Riesling im Glas zu haben. Erst sehr spät, nach langer Entfaltung manifestierte sich ein gewisses rieslingtypisches Aroma. Bis dahin dachten wir eher an Traminer, auch an Muskateller, selbst ein wenig Sauvignon Blanc-Nase hatte er. Was einem aus dem Glas entgegenströmt, ist die Wucht von Gewürzen und Blüten, worin sich ein wenig Banane und noch ein leichter Hauch Hefe mischen. Im Laufe des Abends wird der Duft vollreifer Melonen und Litchi stärker und der von Mirabellen.
Im Mund wirken saftige Zitronen, Kräuter und eine Gemüsenote. Der Wein ist dabei ganz gradlinig und klar, mit fester Säurestruktur und – für diese Lage, ich hätte so etwas am Bodensee nicht erwartet – starker Mineralität. Das ist kein Wein für Riesling-Puristen aus deutschen Landen. Das ist eher ein Stil, wie ich ihn im Elsaß kennengelernt habe. Exotisch allemal, aber sehr beeindruckend schön in seiner Mischung aus charaktervoller Eigenwilligkeit und Präzision.
[…] Duft strömt da aus dem Glas. Maracuja und Litchi, Orange und Mandarinen. Blütenduft wie beim Riesling und Gelbem Muskateller aus dem gleichen Weinberg. Eine leichte Würze kommt dazu. Das wirkt […]
[…] durch das Ländle und den dortigen Rebsortenspiegel zum Auxerrois der Aufrichts, die ich hier, hier und hier mal ausführlicher beschrieben habe. Der Auxerrois aus den Meersburger Lagen am Bodensee […]