Drei Weine aus dem Bierzo – 1. La Mano Mencia Roble 2007, Vinos de Arganza

Es ist noch nicht allzu lange her, da habe ich zum ersten Mal einen Wein aus dem nordspanischen Bierzo getrunken. Der Wein namens Petalos, vinifiziert vom Palacios-Clan, hier beschrieben, besteht aus 100 % Mencia. Mencia wird auf über 11.000 Hektar in Galizien und  Kastilien angebaut und normalerweise verwandt mit der portugischen Jaen du Dao. Allerdings gibt es in Galizien auch Cabernet Franc, der ebenfalls als Mencia bezeichnet wird, wohl aber in weitaus geringerem Maße.

Mir scheint, dass das Bierzo eine der kommenden Regionen in Spanien ist; denn mindestens zwei Tatsachen machen es interessant. Zum einen, weil die Mencia durchaus komplexe, aromatische, langlebige Weine hervorbringt, zum anderen, weil diese Region nicht so durchhitzt ist wie so einige andere Regionen in Mittelspanien oder Südspanien, wo sehr viel häufiger Weine produziert werden, die zu fruchtsüß und fett wirken. Denen genau das fehlt, was es im Bierzo gibt: Kühle und Mineralik. Denn hier liegt Schiefer und der soll dem Wein ja durchaus gut tun.

Bei meiner kleinen Alltagswein-Bierzo-Probe – es gibt durchaus Vertreter aus diesem noch weithin unbekannten Land, die über 50 Euro kosten – habe ich mit einem Wein begonnen, der unter 6 Euro kostet und, wie so viele Spanier in der letzten Zeit, von Parker 90 Punkte bekommen hat mit dem Hinweis, man solle sich mit diesem Best Buy die Keller vollstopfen. Na ja. Ich habe den Eindruck, dass ich dies mittlerweile allzu oft lese.

Der La Mano von Vinas de Arganza, die von Axialvinos vertrieben werden, die wiederum auch Weine vertreiben aus Calatayud, Ribera del Duero, Rueda, Rioja und Navarra, Somontano, Campo de Borja, La Mancha und Carinena, jedenfalls wirkt dem Etikett nach auch erst mal ein wenig günstig, ein wenig oldschool, zumindest, wenn man andere Weine wie die später beschriebenen daneben stellt.

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In der Nase aber dreht der Wein auf, verströmt seinen satten Holunderton, durchmischt mit Gewürzen, etwas Süße und etwas Vanille. Am Gaumen merkt man, dass der Wein einige Monate im Barrique hinter sich hat, man spürt das Holz und wiederum die Vanille amerikanischer getoasteter Eichenfässer. Auch hier satte Frucht dunkler Beeren, Würze und Wärme. Vielleicht ein wenig zu warm wirkend, etwas zu konzentriert, er macht leicht satt, obwohl er angenehm moderate Alkoholwerte hat die bei 12,5 % liegen. Der Wein wirkt nicht übertrieben, das ist eher Mainstream, aber gar nicht schlecht. Durchaus eine Empfehlung für die Abteilung günstiger Alltagsweine.

La Mano Mencia Roble 2007, D.O. Bierzo, 5,90 Euro

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