Weinrallye No. 44 – Die Zusammenfassung

Bevor auf drunkenmonday die Weinrallye No. 45 zum Thema Reifer Wein startet, möchte ich doch gerne jene Weinrallye  zusammenfassen, die ich zu geben die Ehre hatte. Auch wenn sich nicht alle, die sich im Vorfeld in der Facebook-Gruppe für Teilnahme entschieden hatten, tatsächlich teilnehmen konnten, gibt es doch eine stattliche Anzahl von 31 Artikeln, die das Thema »Die Rhône – der Fluss, der Wein, die Winzer« von ganz unterschiedlichen Seiten aus beleuchtet haben.

Matthias, einer der ziemlich neuen Blogger in dieser Runde, aber einer, der ausgesprochen regelmäßig, kurzweilig und gut informiert unter Chez Matze über Genussfreude, Weine und vor allem auch die Menschen dahinter schreibt, hat seinen Artikel als erster ins Rennen geworfen, pünktlich um kurz nach Null Uhr. Er hat einen ganz persönlichen Ansatz gewählt, eigentlich so etwas wie sein Weinerweckungserlebnis notiert mit einem Wein, dem er heute, »mehrere tausend Flaschen« später wohl kaum Beachtung schenken würde, damals aber eine ganze Leidenschaft ausgelöst hat. Ich kann das sehr gut nachvollziehen wenn ich an meinen ersten bewussten Kontakt mit Wein zurückdenke.

 

Peter Züllig, Vielreisender und Vielschreiber in Sachen Wein, nicht zuletzt durch seine Artikel bei Wein Plus jedem Weinliebhaber ein Begriff, schreibt als Gastautor ebenfalls sehr persönlich über die Rhône. Unter dem Titel »Universität, Kühltürme und traditionsbewusste Winzer« bricht er eine Lanze für die Université du Vin, einem Ort, der »einzigartig ist in seiner Offenheit, Kultur, Handel, Gastronomie und Önologie«, er schreibt genauso über den nahe gelegenen blinden Fleck in dieser Landschaft, das Atomkraftwerk Tricastin und die Mahnung zum sorgfältigen Umgang mit dieser Technik in einer so einzigartigen Kulturlandschaft.

Einen ganz weit über die Landschaft schweifenden Blick findet sich in den drei Artikeln bei baccantus. Neben einem Text über das Gut Camille Cayran, einer Domaine in der AOC Cairanne nimmt uns Gernod Freund mit auf eine persönliche Reise durch das Gebiet, die auch zu jenem Winzer führt, dessen Wein La Petite Ourse ich später am Tag noch mal aufgreife. Sehr schön und lesenswert ist ebenfalls der Baccantus-Artikel »Die Rhône – ein weites Feld, ein langer Fluss«, der ebenso einen Überblick über Lagen, Böden und Besonderheiten der verschiedenen Appellationen gibt wie der Artikel von Generation Wein, der dem Flusslauf folgt, hierhin und dorthin abschweift und neben Informationen zum Fluss, zum Wein und dessen Appellationen immer auch einige interessante Beispielweine der Gebiete erläutert.

 

Einige spannende Decouvertes, Entdeckungen finden sich in den Artikeln des Blogs von K&M Gutsweine. Bernd Klingenbrunn erläutert sehr ausführlich seine 2011er Reise in das Gebiet, schreibt über Winzer und Weine, unter anderem auch über Saint Jean du Barroux und seinen Winzer Phillip Gimel, dessen La Pierre Noire ich der Brise Cailloux von Matthieu Barret gegenüberstelle um noch mal aufzuzeigen, wie unterschiedlich die Weine der beiden Gebiete doch grundsätzlich sind.

 

Kommen wir also zu jenen Artikeln und jenen Blogs, bei denen ganz konkret genossene Weine im Vordergrund stehen. Robert schreibt auf dem von mir sehr verehrten Blog Lamia Cucina – man sollte dieses Blog einfach mal zum Spaß und dann hoffentlich zum Ernst per RSS abonnieren, der Mann veröffentlicht praktisch jeden Tag einen guten Artikel – über Kochwein, Alltagswein und einen edleren Tropfen aus dem Gigondas. Der Kochkurs Köln widmet sich ebenfalls der südlichen Rhône, holt einen gereiften raren weißen Châteauneuf-du-Pape aus dem Keller und ist verwundert. Auch Bolli’s Kitchen widmet sich einem Wein der südlichen Rhône, genauer gesagt aus dem Ventoux – und schickt den Artikel dazu direkt aus dem Herzen des Luberon. Ebenfalls einem Ventoux widmet sich das Blog Cucina Casalinga, nicht zuletzt durch klare Beeinflussung von Bolli’s Kitchen.

Keine Verkostungsmühen scheut Thomas Günther von weinverkostungen.de, der einen einfachen Côtes du Rhône einer Dorflage gegenüber stellt, einem Rasteau von Ogier. Den nächsten Côtes du Rhône Villages, einen Plan de Dieu finden wir bei Noch’n Weinblog, den nächsten, einen Côtes du Rhône Village Cairanne bei Vinissimus, der einen Côtes du Rhône von Nicolas Croze als Begleitung daneben stellt. Thomas Lippert, Gründer des Winzerblogs und Initiator der Weinrallye himmelt schon früh am Tag seinen PC samt fast fertigem Weinrallye-Artikel und hat Schwierigkeiten, überhaupt teilzunehmen, scheut aber keine Mühen und wirft schließlich noch einen Mas des Boislauzon, einen 2005er Chateauneuf-du-Pape ins Rennen. Der nächste südliche Wein – es wird schnell klar, die saftigen, sonnenverwöhnten Weine dominieren ganz eindeutig – ist noch mal ein Weißer, ein weißer Côtes du Rhône aus Courthezon. Das sind Weine, die man, wenn man es nicht besser weiss, schnell in die Schublade alkohollastig, dumpf, schwer schiebt, die aber genauso auch fein und frisch, mineralisch und tänzelnd sein können, ich habe es vor wenigen Tagen beim Genuss eines weißen Sablet noch erlebt. Und diese Erfahrung macht auch das Blog Man kann’s essen mit ihrem La Bastide von St Dominique.

 

Einen kurzen Abriss der Geschichte des Châteauneuf-du-Pape liefert der Historiker unter uns Weinschreibern, Marco Datini. Allerdings belässt er es nicht bei dieser geschichtlichen Exkursion. Vielmehr schiebt er eine Beaucastel-Vertikale hinterher die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Marqueee, der auf Allem Anfang… über die wichtigen Dinge des Lebens schreibt, widmet sich nun endlich und als einziger einem Rosé aus der Gegend und zwar einem ganz klassisch alteingesessenen, einem AOC Tavel, also einer Cru-Lage die eine reine Rosé-Appellation ist und mit diesem Status durchaus Seltenheitswert besitzt.

 

Fahren wir einige dutzend Kilometer weiter Richtung Quelle stoßen wir auf die reinsortigen Syrah, wo wir wieder bei Thomas Günther und seinem Blog Weinverkostungen.de wären, denn Artikel drei und Artikel vier widmen sich je einem Wein aus dem Crozes-Hermitage und einem aus dem Cornas. Drunken Monday hofft, irgendwann einmal den besten Wein der Welt probieren zu dürfen, der, wenn man Cellertracker entsprechend der Querschnittspunktzahl der Mitglieder auswertet, ein 1988 E. Guigal Côte-Rôtie »La Mouline« sein müsste. Tja, das war es schon von der nördlichen Rhône, wenn man den von mir gewählten Cornas noch mit dazu nimmt.

 

Doch damit sind wir keineswegs am Ende. Denn Christian Schiller wirft noch mal einen ganz anderen Focus auf die Rhône. Er besucht nicht das Tal und seine Winzer, er besucht einen Winzer in Kalifornien, um präzise zu sein trifft er Sherman Thacher, Besitzer der Thacher Vineyards in Paso Robles, und der gehört zur Gruppe der Rhone-Ranger, einer Gruppe von Winzern, die sich den Rebsorten der Rhône widmen und Wein in ähnlichem Stil in Kalifornien anbauen, was ja durchaus in ist.

 

Dirk Würtz’ Gastschreiberin Cordula Eich widmet sich nicht den Super Schnäppchen aus dem Gebiet, sondern vielmehr dem ganz ungewöhnlichem, möglichem Flugverkehr und dessen ganz unwahrscheinlichen Folgen, aber lest selbst, während ich hier den Schlusspunkt setze.

 

Ach nein, nicht ich, den Schlusspunkt setzt der Ultes.

 

Und ich? Ich übergebe den Staffelstab an Drunken Monday und gehe mal runter in den Keller um die Flaschen zum nächsten Thema rauszusuchen…

 

 

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