Drei Flaschen Bier: Braukunstkeller Pale Ale, Laguna India Pale Ale und Amarsi India Pale Ale

Gestern hatte ich drei Biere auf dem Tisch, die mir mal wieder richtig gut gefallen haben. In der Kategorie Deutsche Pale Ales landen sie bei mir zusammen mit den Bieren von Fritz ganz klar oben auf der Skala. Der Grund: Sie verbinden typische US-Pale Ale Attribute mit einem eigenen Charakter. Das gefällt mir. Alle drei Biere stammen aus dem Braukunstkeller aus Michelstadt im Odenwald. Hier braut Alexander Himburg seit 2000 Craft Beer, handwerklich und mit Zutaten, die im Wesentlichen aus der Umgebung kommen.

Braukunstkeller

Pale Ale
Himburg verbindet Citra-, Cascade- und Amarillo-Hopfen mit einigen karamelligen Malzen, so dass eine ganze eigene Verbindung von deutlicher Hopfennote, Zitrusaromen, Herbe und gleichzeitiger Süße entsteht. Das Bier ist nicht allzu bitter, es hat 44 IBU und angenehme 5,1% Alkohol. Als Erfrischung und für jene, die Pale Ale erst entdecken möchten ist dieses Bier klasse. Es überfordert nicht, ist vergleichsweise weich und trotzdem ausgesprochen charaktervoll.

Laguna India Pale Ale
Hier sind schon 74 Bittereinheiten im Spiel und 6,2% Alkohol. Alkoholisch wirkt das Bier trotzdem keineswegs. Es ist nicht nur dem Namen nach verwandt mit dem Lagunitas IPA von der kalifornischen Westcoast sondern auch der Stil orientiert sich an diesem bekannten Bier. Chinook, Cascade und Centennial verbinden sich mit dunklem, bayerischen Malz (Pilsener Malz, Münchener Malz, CaraMünch). Das ist eine ziemlich gelungene Mischung und ich hätte gerne eine Kiste von diesem Bier. Im Glas ist es orange-rötlich mit cremigem Schaum, in der Nase trifft der bekannte Zitrus-Druft auf ein prägnantes, süßes Malz. Am Gaumen wiederum Malz, dann Grapefruit und Blutorange samt ihrer bitteren Schalen. Dazu kommt ein leichter Kohlensäuregehalt, der dem Bier eine angenehme Frische verleiht. Dazu hat das Laguna eine schöne Länge. Das macht viel Spaß und kostet im Shop des Braukunstkeller angenehme € 1.99 (!).

Amarsi India Pale Ale
Das eher kupferfarbene Amarsi basiert auf Amarillo- und Simcoe-Hopfen und die Fruchtkomposition ist komplett anders als beim Laguna auch wenn das Malz hier wieder eine ganz eigene Note hinterlässt. Beim Amarsi heißt es: Mango Galore! Und dazu wieder Grapefruit und Orange. Das Bier hat von den dreien mit 7% den höchsten Alkoholgehalt.Der ist spürbar, macht das Bier schwerer, aber nicht zu schwer. Was nicht zuletzt an der Frische der Aromen und der deutlichen Kohlensäure liegt, die den schweren Körper so ein bisschen in die Luft heben. Mit IBU 62 ist es nicht so bitter wie das Laguna, trotzdem sind die herbe Stoffe deutlich zu erkennen, vor allem über die ganze Länge hinweg, die das Bier hat. Es ist das Komplexeste der drei probierten Ales und gleichzeitig ungemein harmonisch. Des is oa Spitzenbier!

Soweit meine erste Begegnung mit den Bieren vom Braukunstkeller. Es war sicherlich nicht meine letzte. Und, ach ja, die Biere sind weder filtriert, noch pasteurisiert, noch stabilisiert.

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