Auch bei verehrten Winzern ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Da kann dann auch mal was gründlich schiefgehen. So war dieser trübe Rosé-Stoff von Craig Hawkins tatsächlich something completely different, wie es per Monty-Python-Zitat auch auf der Flasche steht. Leider aber nicht so, wie es sich Craig gedacht haben dürfte. Denn irgendwie hat er es geschafft, seinen Rosé Sink the Pink 2013 (übrigens ein weiteres Zitat, diesmal von AC/DC) gründlich zu versenken und zwar in Essig.
Doch von vorne. Cellar Foot ist die Linie des südafrikanischen Weinguts Lammershoek, in der großzügig experimentiert wird. Da gibt es eine rote Cuvée, die unter Wasser ausgebaut wird, Weißwein aus der außerhalb von Ungarn eher selten zu findenden Sorte Hárslevelü oder eben ein Pinotage-Rosé ohne Schwefelung und Filtration.
Dieser wurde in alten Barriques vergoren, danach mit 10mg geschwefelt, verschnitten und dann in den gleichen Fässern drei Monate weiter ausgebaut bevor der Wein dann ohne weitere Schwefelung, ohne Schönung und Filtration auf die Flasche kam.
Beide Flaschen, die ich aufgemacht habe rochen nach Kraut und Gurkensalat mit Dill. Später dann trat vor allem Essig als dominierende Note hervor. Der Wein hat im Glas noch ordentlich CO2 und wirkt wie nachgegoren. Dieser Wein hätte auf Grund seines Essig-Stichs (flüchtige Säure) auf jeden Fall geschwefelt werden müssen. Ihn so mit seiner mikrobiellen Problematik für €15,- die Flasche in Umlauf zu bringen, finde ich nicht in Ordnung – es sei denn, das Problem hat sich erst später auf der Flasche entwickelt. Dann sei es verziehen, schließlich handelt es sich ja betont um Experimentalwein und das geht mal gut und mal nicht und zeigt damit auch die Kehrseite der Produktion von Naturwein auf, die eben auch immer wieder ein Vabanque-Spiel ist. Ich dagegen nehme eine letzte verbliebene Flasche dieses Rosé vom gleichen Weingut.
Die Weine von Lammershoek gibt es bei Vin pur.
es heißt doch:
and now for something completely different! 🙂