Meine Weinempfehlungen (nicht nur) zur Weihnachtszeit 2015: Rotweine

Die Weinempfehlungen zur Weihnachtszeit, die so etwas wie das Resümee dessen sind, was ich im letzten Jahr besonders bemerkenswert fand, gehen ins dritte Jahr. Wie immer gibt es ein günstiges, ein mittelpreisiges, ein teures Segment und eines, mit besonders ungewöhnlichen Entdeckungen.

Nach Schaum- und Weißwein folgt der Rotwein in der diesjährigen Empfehlungsserie.

Rotweine – Günstig < € 15,-

Weingut Petri, Pfalz, Pinot Madeleine 2014: Vielleicht habt Ihr in schon live bei der November-Ausgabe des WRINT Flaschen Podcasts mitgetrunken. Wenn nicht: sofort kaufen. Das ist ein Befehl! So viel Frühburgunder für so wenig Geld gab es selten. Ab Hof. Ca. € 6,50.

Andreas Durst, Pfalz, Spätburgunder Dorf: Nein, ich habe nicht die Jahrgangsbezeichnung vergessen sondern Andreas hat ein wenig 2011er im 2012er. Der Wein ist so unkonventionell wie sein Schöpfer. Und er beweist, dass sehr guter Spätburgunder aus handwerklicher Produktion keine Unmengen kosten muss. Dieser hier kostet ca. € 11,-

Weingut der Stadt Klingenberg, Franken, Spätburgunder Buntsandstein 2013: Die Eintrittskarte in die Spätburgunderwelt von Benedikt Baltes: Klare Frucht, Frische, schon hier eine tolle Länge. Jedes Mal ein großes Vergnügen. Ca. € 13.50

Domaine Fond Cyprès, Languedoc, Le Carignan 2012: Eine RAW-Entdeckung ist dieses Weingut, das sich auf rebsortenreine Weine mit minimaler Intervention spezialisiert hat. Grenache, Syrah und vor allem Carignan sind höchst lebendig, typisch, dabei saftig, mit klarem Tannin und klarer, reifer Säure. Sehr empfehlenswert. € 14.95

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Rotweine – Mittelpreisig < € 25,-

Julia Bertram, Ahr, Fass Eins Spätburgunder 2013: Das Fräuleinwunder von der Ahr, die ehemalige Deutsche Weinkönigin Julia Bertram legt ihre ersten Spätburgunder vor. Fass Eins, ein Halbstück aus dem Spessart hat sie von ihren Eltern bekommen, die Trauben stammen von 40 Jahre alten Reben aus dem Ahrweiler Rosenthal, an ihrer Seite hat sie zur Beratung Benedikt Baltes und herausgekommen ist ein geschliffen feiner Spätburgunder bei dem man nur sagen kann: bitte mehr und bitte weiter so. € 24.00

Tenuta delle Terre Nere, Etna Rosso 2014: Nerello Mascalese von Etna liegt stilistisch, wenn er gut gemacht ist und nicht zu schwer, irgendwo zwischen Piemont und Burgund. Marc de Gracia versteht es, diesen Stil in Flaschen zu packen. Begeisternd die Einzellagenweine aber schon dieser rauchig zarte Einstieg ist klasse. € 16.90

Chiara Boschis, E. Pira & Figli, Piemont, Langhe Nebbiolo 2012: Wenn man eine Alternative zu den preislich ja immer höchst ambitionierten Baroli et Barberesci sucht, dann findet man bei diesem Wein eine wirklich befriedigende Alternative. Dieser Nebbiolo ist ausgesprochen fein, reif, elegant mit süßlicher Frucht. dieser Charmebolzen macht fast süchtig. € 22.50

 

Rotweine – Teuer > € 25,-

Man O’ War, Waiheke Island, Bellerophon Syrah 2014: Definitiv einer der spannendsten und schönsten Rotweinentdeckungen meiner Neuseeland-Reise. Direkt beim ersten Weingut ein Knüller aus Syrah und Viognier. Intensiv, dicht und komplex, dabei aber komplett auf der frischen Seite. Und der ideale Pirat für eine Nord-Rhône-Probe. Ca. € 39,98

Balthasar-Ress, Rheingau, Caviar de Pinot 2013: Als Dirk Würtz mir den Wein während des Vinocamps eingeschenkt hat, konnte ich erst gar nicht glauben, dass dieser Wein aus dem Rheingau stammen würde. Aber die Essenz der besten Trauben (Caviar) schafft hier einen großen, dunklen, geheimnisvollen und fülligen Pinot, der gleichzeitig immer kühl und elegant bleibt. Stark! € 48,-

La Rioja Alta »904« Gran Reserva 2004: Einige der schönsten Weinerlebnisse dieses Jahres hatte ich mit gereiftem traditionellem Rioja aus den 1980er und 1970ern. Einer dieser herrlich frischen und gleichzeitig tiefgründigen Wein ist die Gran Reserva 904. Traditionell hergestellt kann man diesen Wein jetzt öffnen – oder besser – noch ein bis zwei Jahrzehnte weglegen. € 29,90

Rotweine – Ungewöhnlich

Josep & Vicens Puigros, Catalonia, Amphora Tinto 2014: Weißwein in die Amphoren zu legen, hat in Weinkreisen immer große Diskussionen zur Folge. Bei Rotweinen ist das nicht ganz so schlimm, das die Veränderungen nicht so offensichtlich sind. Meine Erfahrung ist, dass die Weine deutlich kühler und frischer werden und so auch ein üppig reifer Garnacha gebändigt wird. In diesem Fall bekommt man für erstaunlich wenig Geld einen kräuterduftigen Wein, der die Saftigkeit der Garnacha in einen großen Trinkfluss bringt. € 13.50

i Dolomitici, PerCiso Vigneti delle Dolomiti 2011: 727 wurzelechte Reben in Pergola-Erziehung werden von einer Gruppe Winzern betreut, von denen Elisabetta Foradori die bekannteste ist. Die Rebsorte ist eine alte Trentiner Sorte namens Lambrusco a Foglia Frastagliata, bzw. Enantio. Hier entsteht nicht nur ein seltenes Exemplar sondern vor allem ein dunkel-würziger Wein vor exotischer Aromen und feiner Säure. € 20,50

Sylvain Pataille, Marsannay, Fleur de Pinot 2013: Ok, der Wein ist eher rosé-farben denn rot. Die Cuvée aus 85% Pinot Noir und 15% Pinor Gris von ca. 80 Jahre alten Weinbergen muss aber erwähnt werden. Das ist definitiv einer der profundesten und lagerungsfähigsten Rosé, die ich kenne. Rauchig, pikant, salzig, feinste Frucht. Ein phantastischer Wein. € 37,50

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