Wein am Sonntag: A. & P. de Villaine, Bourgogne Côte Chalonnaise »La Fortune« 2014

Es mag Unterbrechungen geben, doch schließlich kehre ich immer wieder zu den Weinen von Aubert et Pamela de Villaine zurück. Die de Villaines sind die Mitbesitzer der Weinguts-Ikone Domaine de la Romanée-Conti (DRC). Die Mitte der 1980er Jahre gegründete Domaine A. & P. de Villaine und dessen Weinkeller heute Aubert de Villaines Neffe Pierre de Benoist betreut, liegt nicht etwa an der prestigeträchtigen Côte d’Or sondern in Bouzeron an der Côte Chalonnaise. Die de Villaines produzieren dort abseits vom Trubel leise, biodynamisch erzeugte Weine, deren Entstehung ähnlich viel Sorgsamkeit und Respekt zuteil wird, wie den großen Weinen der DRC. Natürlich haben Bouzeron – bekannt als einzige eigene Appellation für Aligoté – und die anderen Ortsappellationen der Côte Chalonnaise von Rully, Mercurey, Givry und Montagny nicht die Klasse der Klimate, in denen sich die DRC-Lagen befinden. Doch mann darf sich immer wieder wundern, welch Alterungspotential die Weine der Domaine de Villaine besitzen und wie fein sie doch werden können.

»La Fortune« liegt in Buzeron. Da der Ort aber eben nur als Ortsappellation für die weiße Aligoté gilt, wird der Rotwein als Bourgogne Côte Chalonnaise ausgewiesen. Der Pinot zu ca. 35 % mit ganzen Trauben vergoren und nur teilweise im Neuholz ausgebaut. Der helle Wein besticht durch eine präzise, unverfälschte Sauerkirschfrucht, die deutlich im Vordergrund steht und von einigen dunkleren Beeren begleitet wird. Eine leicht erdige Würze unterlegt die Frucht. Am Gaumen ist der Pinot klar in der Frucht, lebendig und von einer famosen Säure durchzogen. Dabei ist La Fortune am Gaumen stoffiger, als die Nase vermuten lässt. Der Wein ist von einer Art, bei der man sich rundum zufrieden zurücklehnt und genüsslich die Flasche leert. Wenn man nun bedenkt, dass er aus dem Burgund kommt, biodynamisch erzeugt wurde und den Namen de Villaine trägt, sind die € 17.90 nicht zu hoch angesetzt. Das wären sie allerdings auch nicht ohne diese drei Faktoren, denn de facto ist das ganz Abgesehen von seiner Herkunft ein ganz gelungener Pinot Noir und das beständig Jahr für Jahr. Den Wein gibt es bei Nobbi Müller.

4 Kommentare

  1. Philipp

    Dankeschön für den Bericht. Was wäre denn hier ungefähr das Alterungspotential?

  2. philipp uehlinger

    Und seine größeren Brüder? Auch schon im Glas gehabt?

  3. La Dagione und Les Montots ja. Den relativ neuen Santenay Passetemps noch nicht, der soll aber auch sehr schön sein. La Fortune und Les Montots sind vielleicht Puncto Preis-Leistung die Interessantesten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert