Nachdem ich mich durch alles probiert habe, was nicht Riesling ist – außer Lemberger, den ich hoffentlich morgen früh noch schaffe – kalibriere ich jetzt meinen Riesling-Gaumen mit Rheinhessen. Mache ich immer so, weil ich die Region am besten kenne.
Rheinhessen Flight 1
Der Prinz Salm 2020 Binger Kirchberg wirkt auf mich nach Jahren des heftigen Petrols in der Nase reif, aber stimmig mit feiner Würze und Stein und einer gedeckt zitrischen Frucht. Am Gaumen ist das reif und seidig, eher auf der weichere Seite aber trotzdem mit Säure und Spannung. Das gefällt mir viel besser als in den letzten Jahren. Prinz Salm 2020 Binger Scharlachberg steht neben dem Prinz Salm 2019 Binger Scharlachberg. Das ist ungewöhnlich, aber spannend. Allerdings wirken beide Weine deutlich reifer als der Kirchberg, der 2019er zeigt sogar schon Wachs in der Nase. Das wirkt beides reif, rund und extraktsüß. Das ist und bleibt ein sehr eigenwilliger Stil. Der Kruger-Rumpf 2021 Binger Scharlachberg stammt dagegen aus 2021 und das erste, was ich hier erspüre sind grüne Noten von Gras, dann Austerschale und Stein, Limette und Zitrone. Am Gaumen wirkt der Riesling deutlich balancierter als in der Nase, fast seidig zunächst, dann aber immer dynamischer werdend, allerdings wirkt er auch durch ein paar Gramm Zucker charmanter am Gaumen als in der Nase, würde ich vermuten. Der Bischel 2021 Binger Scharlachberg gefällt mir ausgesprochen gut. Da ist das Rauchige drin, was ich mit dem Quarzgestein des Berges verbinde. Ob es nun vom Boden oder der Machart kommt, ist da fast egal. Es macht Spaß, ist passend und bindet sich auch schön in die helle Frucht ein. Am Gaumen wirkt der Wein druckvoll, hell, klar und intensiv, wiederum rauchig, auch recht zitrisch aber auch seidig elegant mit einer tollen Säurestruktur und einer Länge, bei der selbst nach einer Minute die Säure und Mineralität noch auf der Zungenspitze präsent ist. Da muss sich der Wagner-Stempel 2021 Binger Scharlachberg schon anstrengen, um beim Wein seiner Freunde mitzuhalten. Viel dezenter ist der Wein im Duft, elegant, fein, nur leicht rauchig und etwas cremig. Am Gaumen aber wird die Mineralität deutlich. Da ist eine Kargheit des Steins vorhanden, die sich aber mit einer eleganten Seidigkeit mischt. Die Säure wirkt zurückhalternder als bei Bischel, hält aber ebenso lange an. Der Wein wirkt zunächst viel scheuer, dreht aber im Finale deutlich auf.
Flight 2
Beim Bischel 2021 Appenheimer Hundertgulden zeigt sich ebenfalls eine leichte Rauchigkeit, aber sie wirkt anders. Klar, Scharlachberg Quarzit, Hundertgulden Kalk, das Rauchige präsentiert sich unterschiedlich. Aber der Wein wirkt vom ersten Moment an mindestens ebenso schön. Rauch, Stein, etwas grünes und gelbes Kernobst, ein paar bissfeste Aprikosen, etwas Gewürz, dabei aber hell und strahlend. Am Gaumen gibt es zunächst einmal etwas Extraktsüße in der Bitter Lemon-Version. Dann wird er zunehmend kalkiger mit feiner Kräuterwürze. Das hat Druck, ist fest, hat Grip und wird auf angenehme Weise karg. Ebenfalls ein sehr gutes GG! Von der anderen Seiten der Straße kommt – und zum ersten Mal mit dabei – der Knewitz 2021 Appenheimer Hundertgulden aus dem Herzstücken des Hundertgulden mit sehr hohem Kalkanteil. Der wirkt im Duft etwas cremiger und doch auch fest und auf der knackigen Seite. Am Gaumen wirkt der Riesling saftig und fast süffig lecker. Das könnte man unterschätzen, wenn sich nicht im Finale das Kalkgestein, die Mineralität und Säure ihre Bahn brechen würden. Ebefalls sehr gut. In der Ortschaft neben Appenheim an derselben Hanglage der Knewitz 2021 Nieder-Hilbersheimer Steinacker. Die Lage ist nicht unbedingt bekannt, doch wer ein Fan des Knewitz Chardonnay R ist, wird sie kennen. Ich mag sie persönlich noch lieber als den Hundertgulden weil das für mich so ein bisschen so ist wie der Schwarze Herrgott: Einerseits zitrisch hell und fordernd, andererseits dunkel, mysteriös und leicht rauchig. Auch hier wieder mit Saft und Kraft, balanciert und mit guter Länge und einer vibrierenden, druckvollen Säure im Finale.
Man muss einen Absatz machen, wenn man von Appenheim mit seinem Kalkriff zum Roten Hang kommt. Also einmal durchatmen … Der Gunderloch 2021 Nackenheimer Rothenberg ist ein Wein zwischen Rotbeerigkeit und Gesteinswürze samt Grapefruitsaft und -schalen sowie viel, viel Kräuterwürze. Am Gaumen gibt es einen angenehmen Gerbstoff-Grip und eine prägnante, reife und gleichzeitig vibrierende Säure, die lange auf der Zunge stehen bleibt. Ein absolute Langläufer. Der Kühling-Gillot 2021 Nackenheimer Rothenberg setzt für mich noch einen drauf. Also Gunderloch war schon so stark und dann kommt das. WTF? Das ist durchdringend, druckvoll, gleichzeitig seidig in der Textur, spielt mit einem Hauch von Kernobstschalen-Oxidation, wirkt irgendwie zeitlos und dicht und doch auch entspannt. Das ist groß! Dagegen wirkt der St. Antony 2021 Niersteiner Zehnmorgen belanglos, leicht brausig mit einer leicht neben der Frucht stehenden Säure. Das ist leider kein hohes Niveau.
Flight 3
Und das verbessert sich auch nicht wirklich im dritten Flight. Der St. Antony 2021 Niersteiner Brudersbergriecht wie Zitronen-Orangenlimo mit ein wenig Almdudler. Am Gaumen ist der Wein saftig, aber auch zwischen Süße und Säure ohne Grundspannung. Der St. Antony 2021 Niersteiner Orbel wirkt ein wenig steiniger, ein bisschen hefiger und nicht so glatt. Am Gaumen bietet er eine cremige Textur, Aromen von Lemoncurd und Kräuterwürze, auch etwas Druck und Länge. Das ist besser als die beiden zuvor. Der St. Antony 2021 Niersteiner Hipping darf sich gleich mit vier anderen Hippings messen. Dieser wirkt im Duft recht entspannt zwischen weißfleischiger Frucht, etwas Cremeschnitte und zitrischen Noten. Am Gaumen wirkt er weich, als habe er einen BSA gemacht, dann saftig und schließlich kräuterduftig. Aber mir fehlt hier wieder die Spannung. Das wird vor allem im direkten Vergleich zum Gunderloch 2021 Niersteiner Hipping deutlich, wo sich eine steinige und würzige Nase durch die Frucht zieht. Der Wein hat eine klare Kante. Am Gaumen wirkt er leicht phenolisch mit Grip, saftig mit Frucht und ebenso mit Schalen, druckvoll und betont würzig bis ins lange Finale. Der Kühling-Gillot 2021 Niersteiner Hipping wirkt im Duft etwas scheuer als der Gunderloch, aber fein und eindringlich mit roten Beeren, Schalen und etwas Hopfen. Am Gaumen wirkt der Wein steinig und doch saftig, geschliffen und druckvoll und in hohem Maße griffig mit viel Energie im langen Finale. Einen weiteren Stilwechsel scheint Kai Schätzel einzuläuten. Der Schätzel 2020 Niersteiner Hipping wirkt bei weitem nicht mehr so reduktiv und unfertig wie in den vergangenen Jahren. Mit Noten von Äpfeln, Birnen und ihren Schalen, etwas Wollwachs und einer leichten Oxydationsnote mit Apfelmost wirkt das eher nach natural wine aus dem Anjou. Hier kann kaum Schwefel im Spiel gewesen sein. Am Gaumen wirkt der Hipping seidig, zugewandt und saftig, lebendig und fein. Also wirklich ganz anders als die oft in der Jugend so abweisenden früheren Weine. Da bin ich mal auf die Reaktionen gespannt. Bei mir hat das dazu geführt, dass ich ausnahmsweise mal schlucken musste.
Fight 4
Dass das beim Schätzel jetzt kein Stil-Ausrutscher war, merkt man am Schätzel 2020 Niersteiner Pettenthal. Der wirkt auch wie ein Chenin Blanc aus dem Anjou. Schon witzig. Und auch schön, wenn auch nicht typisch. Reife Äpfel, Birnen, sogar etwas Quitte, wieder etwas Wachs und reife Apfelschale, etwas Hopfen samt ein paar Scheiben Grapefruit findet man hier. Leichte Oxydation statt Reduktion. Saftigkeit und Großzügigkeit auch am Gaumen. Eine seidige Säure, die aber immer druckvoller wird, je länger das am Gaumen verharrt. Dann kommt noch ein Hauch Nussbutter dazu. Ein krasser Wein, aber bildschön. Mit dem St. Antony 2021 Niersteiner Pettenthal geht es dann wieder ins Jahr 2021 und in den Mainstream dieser Veranstaltung. Ich weiß, ich bin ein bisschen böse. Man verzeihe es mir. Aber wenn man 450 Weine vor sich hat, dann feiert man irgendwann jene, die sich was trauen und dabei guten Wein machen und es fällt irgendwann immer schwerer, zum dem zurückzukehren, was dann nicht viel zu erzählen hat. Der St. Antony Pettenthal verbindet im Duft eine Fruchtsüße von Steinobst und etwas Zitrus mit einer leichten Gesteinswürze. Man findet das auch am Gaumen, aber die wird die Fruchtsüße dann zusammen mit der Säure eher brausig. Der Rappenhof 2021 Niersteiner Pettenthal wirkt etwas holzig im Duft, fast etwas unreif und gleichzeitig leicht wachsig. Am Gaumen wirkt der Wein bitter und wiederum wachsig. Das ist schlichtweg nicht gut. Wenn man dann den Gunderloch 2021 Niersteiner Pettenthal probiert, fühlt man sich ein Stück weit erlöst. Zitrusfrüchte, etwas Apfel, etwas Curryblatt und eine steinige Würze findet sich im Duft. Am Gaumen wird es dann fast kernig, phenolisch, fest und griffig mit ordentlichem, lang anhaltenden Säuredruck und einer leichten Cremigkeit, aber auch eine Schärfe, die ich aktuell nicht ganz passend finde. Der Kühling-Gillot 2021 Niersteiner Pettenthal passt ins einheitliche Bild des Weinguts. Die Weine wirken im Duft außerordentlich entspannt. Sie zeigen zwar etwas Rauch, Schalen und Beerennoten sowie zitrische Noten und etwas Curryblatt, aber eher dezent. So richtig rund geht es erst am Gaumen. Typisch Texturwein: griffig, saftig, mit viel Druck, klarer Transparenz, Spannung in der Säurestruktur, großem Druck am Gaumen und einer vibrierenden Mineralität, die gar nicht mehr aufhören möchte. Exzellent! Der Kühling-Gillot 2021 Niersteiner Ölberg wirkt hier noch dezenter, am Gaumen dann aber enorm saftig, lebendig, runder und etwas weicher als die anderen Weine, aber nicht weniger eindringlich mit einer, wie bei allen K-G-Weinen auftretenden mundwässernden Salzigkeit und Steinigkeit. Wieder eine herausragende Kollektion!
Flight 5
Nach dieser Ausbund an Energie, wie es Kühling-Gillot, aber auch Gunderloch bieten, wirkt der Brüder Dr. Becker 2021 Dienheimer Falkenberg sehr brav. Fast so, als habe die Großmutter ein Glas Aprikosen-Kompott geöffnet. Am Gaumen fehlt die Spannung. Das ist ein saftiger, reifer Wein aber eben ohne Sehne. Der Brüder Dr. Becker 2021 Dienheimer Tafelstein bietet zur reifen Frucht eine cremige Note, die dem Wein einen angenehmen Charme verleiht. Am Gaumen findet sich etwas mehr Gesteinswürze bei gleichbleibend intensiver Frucht. Aber das passt hier alles deutlich besser zusammen. Beim K. F. Groebe 2021 Westhofener Kirchspiel gefällt mit dir helle zitrische Frucht und die glasklare Säure in der eher seidigen Textur. Das entwickelt ein lebendiges Zusammenspiel mit guter Länge. Das Wittmann 2021 Westhofener Kirchspielöffnet sich zunächst leicht rauchig und steinig, bevor die zitrischen Noten präsenter werden. Der Wein präsentiert sich auf angenehme Weise herb und saftig mit etwas bitter Lemon aber kaum Fruchtsüße. Dafür baut er recht schnell druck am Gaumen auf und wird dann steinig, oder seinen Charme zu verlieren. Der K. F. Groebe 2021 Westhofener Aulerde wirkt deutlich zitrischer und in einem gewissen Grad auch grasiger als im Vorjahr, was jetzt kein Wunder ist. Dazu kommt ein Hauch von Haferflocken. Am Gaumen wirkt der Wein saftig, hell und zitrisch aber reif, leicht süße, etwas zu süß gar, dabei frisch mit mehr Steinobst als erwartet. Der Wittmann 2021 Westhofener Aulerde ist einer der charmantesten Rieslinge bisher. Ganz leicht exotisch, zitrisch, rauchig und würzig, dabei am Gaumen saftig, zugewandt mit gelber Furcht und einer nicht zu unterschätzenden Säurestruktur. Eigentlich möchte man das jetzt schon trinken.
Flight 6
Naturgemäß ist der Wittmann 2021 Westhofener Morstein deutlich reservierter als sein Vorgänger. Hier zeigt sich Rauch, Verbene und Salzzitrone mit Kräutern, Stein und etwas Petrichor. Am Gaumen wirkt der Wein saftig, elektrisierend, steinig und kühl mit viel lebendiger Säure. Noch ungestüm und unfertig, dürfte das ziemlich spannend werden in den nächsten Jahren. Der Gutzler 2021 Westhofener Morstein wirkt ebenfalls leicht rauchig, riecht aber auch ein wenig nach unreifen Rappen und Unterholz. Am Gaumen wirkt der Wein unbalanciert mit einer noch ungehobelten, fast grünen Säure bei der ich nicht sicher bin, ob sie noch reif wird. Der Wittmann 2021 Westhofener Brunnenhäuschen ist ein tiefer, steiniger Wein. Letztes Jahr habe ich den Begriff „mehliges Gestein“ verwendet und das trifft es diesmal auch wieder. Begleitet wird das von gelbem Kernobst samt Schalen, etwas Kräuterwürze und einer süß wirkenden Zitrone, die das steinige Gefüge so ein bisschen aufbricht. Dieses leichte Süße findet sich auch an der Zungenspitze. Sie wird jedoch schnell von einer vibrierenden Säure eingefangen, die viel, viel Druck aufbaut, der ebenso lange stehen bleibt, wie die Salzigkeit und Steinigkeit dieses Weines.
Flight 7
Es folgt die Battenfeld-Spanier-Kollektion. Das Battenfeld-Spanier 2021 Hohen-Sülzener Kirchenstück präsentiert sich ruhig und entspannt mit einer tief wirkenden Steinigkeit und einer dezenten weißfleischigen Frucht. Darüber liegt ein Duft von Blüten und etwas Minze und Wie bei Kühling-Gillot sind auch diese drei Weine keine Duftwunder, sondern begeistert am Gaumen. Dort wirkt der Riesling gleichzeitig fest (in der leichten Gerbstoff-Struktur) und fließend (in der klaren Säure). Die Frucht wirkt noch knackig mit etwas Mirabelle und Reineclaude, aber auch mit etwas reifer Zitrone. Der Wein zieht sich enorm in die Länge und bleibt dabei trotz der Spannung in der Säure, auf der entspannt charmanten Seite. Der Battenfeld-Spanier 2021 Nieder-Flörsheimer Frauenberg wirkt in der Nase steiniger und würziger mit mehr Kräutern und etwas mehr Rauch. Am Gaumen wirkt der Wein mächtig mit viel Druck und einer üppigen Säure, die für eine lange Reifeperiode wie geschaffen wirkt. Saftig ist der Wein, dunkeltonig in der Gesteinswürze, zitrisch hell in der Frucht und pikant im langen Finale. Er bildet in gewissem Maße den Übergang zum Battenfeld-Spanier 2021 Mölsheimer Zellerweg am Schwarzen Herrgott, der für mich immer das größte Mysterium bildet. Im Duft ist das mal wieder ein schlummernder Riese mit Zedrat-Zitrone und Limette, zerstoßenem Kalk und etwas Rauch, etwas Kräuter-Tinktur und Blüten. Am Gaumen wirkt der Wein auch in diesem Jahr (ebenso wie 2020) beeindruckend offen und einladend mit einer zunächst cremigen Textur und einem Hauch von Extraktsüße. Erst dann wir es nach hinten raus immer kalkiger und würziger, fest und griffig, salzig, vibrierend agil und mineralisch und extrem lang. Der Bischel 2021 Siefersheimer Heerkretz vollendet eine bärenstarke Kollektion von Weinen, die richtig selbstbewusst auftreten. Das besitzt schon im Duft viel Festigkeit und Grip, am Gaumen Druck, Salzigkeit und Gesteinswürze. Das ist trocken, mundwässernd, lebendig und lang. Dass die Winzer ihre Heimatlagen immer noch
Gekonnter interpretieren zeigt sich bei Bischel und Wagner-Stempel sehr eindrücklich. Am Scharlachberg hat Bischel die Nase vorne, an der Heerkretz Wagner-Stempel. Der Wagner-Stempel 2021 Siefersheimer Heerkretz ein so fordernder wie charmanter Wein und es ist nicht so einfach, beides zu vereinen. Die Frucht changiert zwischen gelb und weiß mit grünen Limetten-Einsprengseln. Das Terroir schlägt sich in der Mineralität und Säure nieder, die zwar richtig lebendig ist und für Druck sorgt, aber nicht karg oder kühl, sondern trotz des Raumes, den sie ausfüllt, elegant bleibt. So entsteht hier ein in sich geschlossener, hedonistischer Riesling mit exzellenter Tiefe, Länge und Spannung. Der Wagner-Stempel 2021 Siefersheimer Höllberg schließlich steht gerade in den etwas kühleren Jahren der Heerkretz nicht nach. Er duftet etwas rauchiger diesmal. Er zeigt Noten von Hefe und weißen Himbeeren, weißfleischiger Frucht und recht viel Zitrus mit einem Hauch von Exotik. Am Gaumen wirkt die Säure zunächst etwas druckvoller, der Wein dann aber voller und etwas breiter. Aber es ist ein ebenso charmanter, eleganter Wein, der im Finale lang am Gaumen bleibt mit Frucht, Säure und viel Würze. Auch hier zwei starke Weine!
Insgesamt schneidet Rheinhessen sehr stark ab. Das meiste hier war 2021 und da hat es ordentlich Druck und Säure. Manchmal ist das sogar schon charmant, insgesamt aber eher für die länger Lagerung. Die beiden 2020er Weine von Kai Schätzel fallen völlig aus dem Gefüge, aber ich bin dem Auswahlgremium dankbar, dass diese Weine hier erscheinen. Qualitativ sind sie ohne Fehl und Tadel, aber eben anders. Und das tut dem Ganzen sehr gut!
Top-Empfehlungen:
Bischel 2021 Binger Scharlachberg (kompromisslos)
Kühling-Gillot 2021 Nackenheimer Rothenberg (groß!)
Schätzel 2020 Niersteiner Pettenthal (sehr besonders)
Wittmann 2021 Westhofener Brunnenhäuschen
Battenfeld-Spanier 2021 Hohen-Sülzener Kirchenstück
Battenfeld-Spanier 2021 Mölsheimer Zellerweg am Schwarzen Herrgott
Wagner-Stempel 2021 Siefersheimer Heerkretz
Besondere Empfehlungen:
Bischel Kollektion
Knewitz Kollektion
Gunderloch Kollektion
Schätzel 2020 Niersteiner Hipping
Kühling-Gillot Kollektion
Wittmann Kollektion
Wagner-Stempel Kollektion
Weiter geht es zu Teil 6:
Wie immer sind das tolle Berichte, mit denen man gerade als Laie auch sehr viel anfangen kann. Danke!
[…] Der Grand Prix der Großen Gewächse 2022 – Teil 5, Riesling Rheinhessen Kategorie Große Gewächse, Weinfarbe Rot, Weinland Deutschland Schlagwörter Baden, Großes Gewächs, Pfalz, Pinot Noir, Spätburgunder, VdP, Württemberg […]
Das freut mich!