Es ist so wie immer. Mittlerweile ist Dienstag und ich weiß jetzt schon, dass ich nicht nur nicht alles schaffe, sondern eigentlich zu wenig. Es geht weiter mit der Pfalz, wo ich angesichts von 12 Flights anfange, das Ganze etwas einzudampfen, weil ich sonst gar kein anderes Gebiet mehr schaffen werde.
Flight 1
Grundsätzlich gefallen mit die Rieslinge von Philipp Kuhn stilistisch immer besser als die Spätburgunder. Das ist in diesem Jahr nicht anders. Der Philipp Kuhn 2021 Zeller Schwarzer Herrgott ist der erste Pfälzer Riesling nach dem Zellerweg am Schwarzen Herrgott von Battenfeld-Spanier. Und er schließt natürlich in gewissem Maße auch daran an. Es gibt eine Ähnlichkeit in der Art der Rauchigkeit und der Steinigkeit und auch der zitrischen Noten. Der Zeller Schwarze Herrgott wirkt frisch und vor allem sehr linear am Gaumen. Das zischt mit scharfer Säure über den Gaumen, kühl, klar und unverstellt. Ein Einstieg, der direkt alle Sinne weckt. Der Knipser 2020 Dirmsteiner Mandelpfad geht in der Nase leicht ins helle Petrol mit Blüten und Gestein. Am Gaumen bietet der Wein zunächst eine seidige Textur, dann kommt die Säure, die frischer ist, als zunächst erwartet. Das wird am Gaumen saftig und für 2020 beeindruckend klar und charmant. Dem Wein hat das lange Lager genauso gut getan wie dem Knipser 2020 Laumersheimer Steinbuckel, der insgesamt zwar etwas runder und fülliger, aber nicht weniger attraktiv wirkt. Hier finden sich mehr gelbe Früchte, viel Saft aber eben auch Struktur und feiner Grip. Knipser gefällt mir sehr gut in diesem Jahr! Weiter geht es mit Philipp Kuhn 2021 Laumersheimer Steinbuckel, der etwas vegetabiler wirkt, fest, fast fleischig am Gaumen mit einer Frucht, die fast von an Grünes Steinobst erinnert, aber nicht unreif, eher knackig wirkt. Das Ganze hat recht viel Volumen und Tiefe und erzeugt ordentlich Druck am Gaumen. Letzten Jahr war der Wein cremiger und etwas rauchiger, dieses Jahr gefällt er mir in seiner Klarheit besser. Beim Philipp Kuhn 2021 Laumersheimer Kirschgarten geht es mir noch deutlicher so. Der 2020 wirkte damals auf mich etwas zu phenolisch und wässrig. Nun wirkt er saftig, kraftvoll und gleichzeitig elegant mit einer lebendigen Säure und einer saftigen, weißfleischigen Frucht und einer beeindruckend deutlichen Würze.
Flight 2
Der Philipp Kuhn 2021 Kallstadter Saumagen schließt die Kollektion des Winzers würdig ab. In der Nase wirkt der Wein deutlich dezenter als der Kirschgarten, am Gaumen auch weniger würzig, dafür aber vibrieren hier Säure und Mineralität unter einer Schicht von Salzzitronen und Kräutern. Das ist eine sehr starke Kollektion von Philipp Kuhn. Der Rings 2021 Kallstadter Saumagen wirkt in der Nase deutlich kalkiger mit viel Kreide, die gerade von der Tafel gewischt wird. Am Gaumen macht der Wein keine Kompromisse. Hell, zitrisch, kalkig und enorm druckvoll zieht sich die Säure durch alle Poren. Da kommt der Rings 2021 Ungsteiner Annaberg schon fast wie Balsam daher, obwohl auch er von Säure aufgeladen ist. Aber hier erkennt man neben der hellen zitrischen Frucht noch ein wenig was an grünen Pflaumen und Mirabellen, was das Ganze aktuell etwas charmanter macht. Am Gaumen aber wirkt das auch knochentrocken, klar, rasiermesserscharf und lang. Ich mag das ja sehr gerne, allerdings eher als Einzelwein und nicht in einer Probe, wo dutzende dieser Weine eine ähnliche Kargheit besitzen. Allerdings kann der einzelne Wein nichts dafür Der Pfeffingen 2021 Ungsteiner Herrenberg duftet so, als würde der Riesling direkt neben der Scheurebe des gleichen Weinguts stehen und man hätte versehentlich eine Reihe mitgelesen. So kräuterbetont wirkt der Wein, so duftig mit Noten von etwas Cassis und Tomatenblatt. Ich finde das, ehrlich gesagt, wunderschön und anmutig, schwebend hell und leicht, gleichzeitig aber durchaus komplex und lang am Gaumen. Der Karl Schaefer 2020 Ungsteiner Herrenberg fällt da dann etwas aus dem Rahmen mit seiner Petrol-Note. Ist aber auch 2020, was man an der deutlich cremigeren Textur und der reiferen Säure erkennt. Die Petrolnote verschwindet am Gaumen weitgehend, aber nicht vollständig und nach diesem frischen Weinen hat es der Schaefer doch sehr schwer.
Flight 3 (Ungstein, Dürkheim übersprungen)
Flight 4
Wir kommen nach Forst, und zwar zum Ungeheuer. Der Reichsrat von Buhl 2020 Forster Ungeheuer macht den Auftakt mit einem gereifteren Wein, der weit entfernt ist von der Klarheit der Kaufmann-Jahre. Es schimmert ein wenig Petrol und vor allem Gummi durch die weiße Frucht. Am Gaumen wirkt der Wein recht fest und wenig charmant. Der Georg Mosbacher 2021 Forster Ungeheuer wirkt zunächst in der Nase etwas krautig, was dann übergeht zu Kräutern. Dann tauchen nach und nach helle, reife Fruchtnoten auf, doch das Krautige bleibt tatsächlich bis zum Schluss. Am Gaumen findet sich in diesem Wein eine Extraktsüße und eine Note von Dosenaprikose, die mir schon im letzten Jahr nicht gefallen hat und jetzt genauso wenig. Ich hatte das letztes Jahr auf das heiße Jahr geschoben, aber das kann ja diesmal nicht sein. Nein, das ist keine vom mit präferierte Stilistik. Der Dr. von Bassermann-Jordan 2021 Forster Ungeheuer wirkt dagegen im Duft deutlich harmonischer zwischen einer Frucht, die zwischen zitrischen Noten und Kernobst changiert und am Gaumen einen ganz guten Druck aufbaut. Er kommt allerdings nicht an die Finesse und Lebendigkeit des Dr. Bürklin-Wolf 2021 Forster Ungeheuer heran, das quasi über dem ganzen Flight schwebt. Im Duft ganz reduziert, hell, mit einigen wenigen weißen Blüten und Kräutern, tanzt der Wein am Gaumen. Schwerelos, sinnlich und balanciert einerseits, steinig und mineralisch und somit geerdet andererseits. Und das bei vorzüglicher Länge und Dichte. Das geht bei B-W schon outstanding los. Da hat es der Acham-Magin 2021 Forster Ungeheuer direkt danach schwer, weil es einfach ein ganz anderer Stil ist. Aber für sich genommen ist das sehr stimmig: eher fruchtbetont, feinwürzig in der Nase, hat er den Grip und die Säurestruktur, an der es im letzten Jahr gemangelt hat. Das ist gelungenes, schönes Ungeheuer.
Flight 5
Der Basalt-Reigen am Pechstein beginnt mit dem Karl Schaefer 2020 Forster Pechstein Late Release. Der 2020er besitzt wieder eine leichte Petrolnote und zudem eine leicht krautig wirkende Note. Am Gaumen wirkt er recht kraftvoll und dicht mit einer lebendigen Säure und einer feinen Phenolik. Das ist deutlich besser und auch frischer, als die Nase vermuten ließ. Der Reichsrat von Buhl 2020 Forster Pechstein fährt fort mit seiner leichten, in diesem Fall recht dezenten Gummi-Nase, wo noch etwas Gummibär (ein gelber) dazustößt. Am Gaumen bleibt die Gummi-Note und macht den Wein wenig appetitlich. Viel besser der Acham-Magin 2021 Forster Pechstein, der die Kraft und die Mineralität mit einer leichten Tabak-Note, viel Gesteinswürze und einer recht saftigen Frucht zusammenbringt. Das mir gefällt mir sehr gut. Auch beim Georg Mosbacher 2021 Forster Pechstein nehme ich die Krautnote wahr, die unreif wirkt. Vielleicht ist es aber auch nur die Note einer unreifen Ananas vom Holz, in dem der Wein gelegen haben mag. Am Gaumen wird das Holz sehr deutlich und vermischt sich mit der Ananas und dem Dosenpfirsich. Zudem wirkt der Wein wieder recht süß. Nein, diesen Stil mag ich nicht. Der Dr. von Bassermann-Jordan 2021 Forster Pechstein wirkt in sich ruhend mit einer gelungenen Balance aus Frucht und Würze. Am Gaumen baut sich ein angenehmer Druck auf. Die Würze ist hier deutlich präsent, ebenso eine feine Salzigkeit, während die Frucht eher in den Hintergrund tritt. Das wirkt gekonnt. Der Dr. Bürklin-Wolf 2021 Forster Pechstein ist wieder ganz leise. In den letzten beiden Jahren hatte ich immer etwas Gehopftes in der Nase festgestellt und immer auch ein wenig Apfelmost. Hier ist das kaum wahrnehmbar. Ich nehme eine ganz feine Note von Blüten und Hafer wahr, etwas Stein und Kräuter. Am Gaumen aber wird der Wein präsent, baut sich Stück für Stück mit immer mehr feiner Phenolik, fester Frucht und Kräuternoten auf. Entscheidend ist hier die Energie, die alles durchdringt und deutlich präsenter ist, als in den anderen Weines des Flights.
Flight 6 (Freundstück übersprungen)
Flight 7 (Jesuitengarten und Kieselberg übersprungen)
Flight 8
Der Dr. Bürklin-Wolf 2021 Deidesheimer Langenmorgen schließt nahtlos an die Stilistik an, die Nicola Libelli für das Haus entwickelt hat. Dezent, hell und leicht zitrisch mit feiner Gesteinswürze in der Nase bringt der Buntsandstein und der hohe Kalkanteil eine deutlich andere Mineralität und Säure in den Wein. Die Säure wirkt heller, zitrischer und druckvoller, die Textur trotzdem ein Stück weit cremiger. Der Wein fächert sich am Gaumen auf und bleibt trotzdem ganz bei sich. Das ist besonders. Der Georg Mosbacher 2021 Deidesheimer Langenmorgen wirkt im direkten Vergleich, auch wenn es hart sein mag, geradezu kitschig im Einsatz von recht präsentem Holz samt der erwähnten Noten. Auch die Süße ist wieder präsent. Allerdings gefallen mit Säure und Würze des Weines besser als bei den beiden bisherigen des Weinguts. Der Dr. von Bassermann-Jordan 2021 Deidesheimer Grainhübel bietet recht viel Frucht mit einer leicht laktischen Note. Am Gaumen wirkt der Wein recht weich und mit weniger Säure als die bisherigen. Dafür zeigt der Wein deutlichen Charme, besitzt trotzdem Lebendigkeit und Frische und eine gute Länge. Lediglich die Frucht ist mir hier ein wenig zu präsent und wirkt auch hier ein wenig wie Fruchtjoghurt. Der Dr. von Bassermann-Jordan 2021 Deidesheimer Hohenmorgen erscheint stilistisch ähnlich. Frucht und eine leicht laktische aber nicht wirklich störende Note, dann eine zunächst seidige Säure, die dann aber mit den Sekunden doch immer präsenter wird und ihre Balance findet. Der Dr. Bürklin-Wolf 2021 Deidesheimer Hohenmorgen zeigt sich in der Nase etwas präsenter als die bisherigen Weine des Weinguts. Auf Frucht wird weitgehend verzichtet. Es sind eher kräutrige und steinige Noten, die hier präsent sind. Am Gaumen entwickelt sich der Wein ebenfalls erst mit der Zeit. Die Säure zieht hier eine Schneise durch eine zunächst leicht cremige Textur. Die innere Dichte des Weines, die Vibration, die Konzentration fast ohne Frucht ist recht irre. Der Bassermann-Jordan 2021 Deidesheimer Kalkofen wirkt dann wieder so fruchtig, dass man innehalten muss, um dem Wein gerecht zu werden. Hell und blütenduftig wirkt der Wein mit einer saftig reifen Kernobstfrucht. Am Gaumen wirkt der Wein viel seidiger und gedeckter als der B-W, trotzdem präsent und schon deutlich offener. Das ist gut und balanciert, aber eben völlig anders.
Flight 9
Der Reichsrat von Buhl 2020 Ruppertsberger Reiterpfad-Hofstück ist wie alle Weine des Gutes ein Late Release von 2020. Unfertig wirkt auch dieser Wein mit seiner reduktiven Gummi-Note. Dahinter ist nur schwer etwas Schönes zu erkennen. Saftig ist er am Gaumen mit einer leichten Fruchtsüße, die typisch ist für 2020. Beim Reichsrat von Buhl 2020 Ruppertsberger Reiterpfad-In der Hohl findet man mal was anderes als Reduktion. Hier wirkt der Wein eher tonisch mit Gespritztem vom Apfel. Am Gaumen ist es dann eher ein seidiger Wein mit Fruchtkompott, aber feiner Würze. Es fehlt die Tiefe. Der Dr. Bürklin-Wolf 2021 Ruppertsberger Reiterpfad-In der Hohl wirkt wieder recht dezent im Duft, aber sehr präsent am Gaumen. Es vibriert erst im Untergrund und dann auf Zunge. Die Mineralität schlägt sich ihre Bahn. Gleichzeitig bleibt der Wein immer fein und schwebend. Eine beeindruckende Stilistik, die in diesem Jahr mit dem Dr. Bürklin-Wolf 2021 Ruppertsberger Gaisböhl abschließt. Der Wein wirkt in der Nase schon duftig und auch am Gaumen. Er ist der Wein des Gutes mit der deutlichsten Frucht. Ein charmanter Wein mit viel Helligkeit, leichtem Salz und präsenter Säure und Mineralität. Was für eine tolle Kollektion – erst so leise, dann so eindringlich! Mit dem A. Christmann 2021 Königsbacher Idig startet dann direkt die nächste, auf Lorbeeren abonnierte Kollektion. Der Idig hat ja in den letzten Jahren ebenfalls eine enorme Wendung genommen zu immer mehr Finesse. Der 2021er ist ein Gesteinswein, der in der Nase ähnlich dezent wirkt wie die B-Ws. Stein, etwas Zitrone, ein paar Gartenkräuter und etwas Ginster. Am Gaumen ist das mal wieder der Mariengraben, aus dem das Tauchboot erst wieder emporsteigen muss. Jod, Salz, zerstoßenes Gestein, heller Tabak, etwas Rauch … all das sind Nuancen in diesem noch weitgehend verschlossenen Monument. Der A. Christmann 2021 Königsbacher Ölberg-Hart macht es einem etwas, aber auch nicht viel leichter. Auch hier wirkt die Nase dezent mit etwas Riedgras und zitrischen Noten. Diese schlagen auch am Gaumen voll durch, wo der Wein viel Druck aufbaut, recht kompromisslos steinig, jodig und zitrisch wirkt. Bin gespannt, wie das in fünf Jahren schmecken wird. Das ist ganz sicher eine Langstreckenläufer-Kollektion.
Flight 10
Es geht direkt weiter mit A. Christmann 2021 Gimmeldinger Meerspinne. Da verpflichtet ja der Name schon auf das Salzige und Jodige, was die Lage auch tatsächlich bietet, selbst wenn der Ursprung des Namens ganz woanders liegt. Für mich liegen Christmanns Weine sehr nahe beieinander und sie fordern am dritten Tag des Verkostens. Bei solch hohen Säurewerten kann man irgendwann die Nuancen nicht mehr wirklich wahrnehmen. Was mich hier bewegt ist die Klarheit, die Brillanz der Weine, die durchaus spürbare Tiefe und Länge, die die Christmanns aus jeder Lage generieren. Auch aus dem A. Christmann 2021 Neustadter Vogelsang. Der Wein wirkt auch in diesem Jahr noch mal kühler, dunkler, noch zitrischer als im letzten Jahr, extrem druckvoll und jodig, leicht tabakig und im Finale salzig. Wie gesagt, eine Kollektion ohne Kompromisse, die aber natürlich auch den Effekt hat, dass man auf den Charme dieser Weine noch einige Jahre wird warten müssen. Der Müller-Cartoir 2021 Haardter Bürgergarten im Breumel wirkt dagegen fast entspannend, auch wenn hier natürlich auch die typische 2021er Säure zuschlägt. Aber es gibt einen Hauch von Limettensüße im Duft neben den Kräutern und dann auch tatsächlich einen Hauch, nicht viel, aber zur Entspannung trägt es bei, am Gaumen zusammen mit den angesprochenen Limetten und Kumquats, Kräutern und Gestein. Ein schön balanciertes GG. Mir noch weitgehend unbekannt ist der Herbert Meßmer 2021 Weyher Michelsberg, das mir in diesem Kontext gut gefällt. Es wirkt druckvoll und lebendig, die helle Frucht ist präsent, aber nicht überdeutlich, dafür wird der Wein von einer Tabakwürze, Gestein und etwas Malz getragen. Der Ökonomierat Rebholz 2021 Siebeldinger Ganz Horn öffnet sich leicht rauchig und mit einer deutlichen Ingwer-Note. Der Wein kleidet den Gaumen voll aus, wirkt recht reif und seidig mit einer im Gesamtkontext der Weine sehr angenehm runden Säure, die erst im Finale zusammen mit einer dominanten Gesteinswürze deutlich aufdreht. Der Ökonomierat Rebholz 2021 Siebeldinger Im Sonnenschein wirkt geradezu charmant im Duft mit einer leichten Limonensüße und -säure, aber auch ein paar weißen und roten Beeren, sowie reifem Kernobst. Am Gaumen wirkt der Wein zugewandt und offen, lebendig und doch auch seidig. Das ist schön, elegant und fein, zumal das Würzige hier trotzdem präsent bleibt. Mal sehen, was der Kastanienbusch noch sagt, aber wenn diese Weine früher in solchen Proben auch gerne mal zugeschnürt und abweisend wirkten, ist es noch das Gegenteil.
Flight 11 (Burrweiler, Gleisweiler, Ilbesheim übersprungen)
Flight 12
Der Dr. Wehrheim 2021 Birkweiler Kastanienbusch „Köppel“ erinnert ein wenig an Bitter Lemon und weiße Beeren und wie im letzten Jahr an einen Touch von Scheurebe. Am Gaumen wirkt der Wein kalkig mit einer entsprechenden Textur. Die Limetten-Aromen bleiben präsent und werden durch Kräuter unterlegt, vor allem aber durch eine noch schneidende Säure, die sich hier erst fertig integrieren muss mit der Zeit. Der Dr. Wehrheim 2021 Birkweiler Kastanienbusch wirkt da etwas sinnlicher mit einer deutlich seidigeren Säure und einer ganz leichten Fruchtsüße, die nicht stärt, weil sie nur mitschwingt, aber für Charme sorgt. Das ist auch in diesem Jahr wieder ein angenehm balancierter Wein. Der Ökonomierat Rebholz 2021 Birkweiler Kastanienbusch bestätigt meinen Eindruck von der diesjährigen Kollektion der Familie Rebholz, die ausgesprochen fein und charmant, dabei balanciert und tief wirkt. Dabei verbindet sich die saftige Kernobstfrucht mit viel Gestein und einer Säure, die zum Finale hin immer vitaler und vibrierend wirkt. Das braucht noch viel Zeit, zeigt aber jetzt schon hervorragende Anlagen. Der Jülg 2021 Schweigener Sonnenberg gibt sein Debüt mit einer Nase, in der sich grüne und gelbe, vor allem zitrische Noten. Der Wein besitzt Reife und Saftigkeit, hier scheint ein wenig holz präsent zu sein mit einem Hauch von Ananas, aber auch eine cremige Note, die insgesamt zur Freude des Gaumen ins der Pfalz ein paar Mal öfter hätte vorkommen können.
In der Südpfalz finden sich einige wirklich schöne und ansprechende Weine. Im Norden ist das dünner gesät. Viele Weine sind noch sehr schwer einzuschätzen, karg, extrem zitrisch und säurebetont. Mal sehen, wo das hinführt.
Top-Empfehlungen:
Dr. Bürklin-Wolf 2021 Deidesheimer Hohenmorgen
Dr. Bürklin-Wolf 2021 Ruppertsberger Gaisböhl
Ökonomierat Rebholz 2021 Siebeldinger Im Sonnenschein
Ökonomierat Rebholz 2021 Birkweiler Kastanienbusch
Besondere Empfehlung:
Dr. Bürklin-Wolf Kollektion
A. Christmann Kollektion
Ökonomierat Rebholz
Knipser 2020 Laumersheimer Steinbuckel
Rings 2021 Ungsteiner Annaberg
Pfeffingen 2021 Ungsteiner Herrenberg
Dr. Wehrheim 2021 Birkweiler Kastanienbusch
Empfehlung:
Philipp Kuhn 2021 Zeller Schwarzer Herrgott
Acham-Magin 2021 Forster Ungeheuer
Herbert Meßmer 2021 Weyher Michelsberg
Hier geht es weiter zu Teil 7:
[…] Der Grand Prix der Großen Gewächse 2022 – Teil 6, Riesling Pfalz Kategorie Große Gewächse, Weinfarbe Weiß, Weinland Deutschland Schlagwörter Großes Gewächs, Rheinhessen, Riesling, VdP […]