Riesling Schloß Fürstenberg Kabinett feinherb 2007, Florian Weingart, Mittelrhein

Manch geneigter Leser mag sagen: “Ach, der Raffelt mit seinem Weingart schon wieder. Den hatten wir doch schon häufiger.” Ja, sage ich dann. Das stimmt. Ich hatte den auch schon häufiger – im Glas, wo er eigentlich hingehört. Und dann auch hier im Blog. Aber, sage ich, man kann nicht oft genug betonen, wie sehr es sich lohnt, Weingarts Weine zu probieren und zu kaufen. Zum Beispiel gibt es da einen 2007er feinherben Kabinett aus der Lage Fürstenberg. Das ist ausnahmsweise nicht Bopparder Hamm, sondern einige Kilometer weiter, noch hinter Bacharach, so weit, dass es Florian Weingart eigentlich zu viel ist, die dortigen vier Hektar auch noch zu bewirtschaften, zumal er in Spay direkt vor seiner Haustür Lagen rekultiviert – als Einziger am Mittelrhein. Es wäre jedoch schade, wenn er die Lage aufgeben würde, denn ich finde die Weine aus dem Fürstenberg immer wieder ausgezeichnet. Es gab Jahre wie 2006, da mochte ich die Weine aus der Lage Fürstenberg sogar lieber als die aus den verschiedenen Einzellagen des Bopparder Hamm.

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Auch dieser feinherbe Kabinett spricht für die Lage. Mir hatte der Wein schon bei der Jahrgangsverkostung gut gefallen, weshalb ich eine Sechserkiste mitgenommen habe. Ich hielt ihn damals für gut, hatte aber nicht damit gerechnet, wie ausgezeichnet er sich entwickeln würde. Dieser Kabinett ist vibrierend frisch. Dabei hat sich die gesamte Aromenvielfalt vertieft und geklärt. Saftiges Steinobst in der Nase und im Mund, dazu Mineralität und deutliche Würze, etwas Pfeffer. Ganz herrlich sind leichte Erinnerungen an Marzipan und, je länger ich den Wein probiere, Trüffel. Es ist ein Kabinett, wohlgemerkt, außerordentlich harmonisch das Wechselspiel aus Frische, Frucht, Mineralität und Säure. Nicht so tief wie eine Spätlese und auch nicht so lang – aber begeisternd. Dieser Wein hat ab Weingut 5,50 Euro gekostet und gehört für mich mit zum Besten, was man als Kabinett in Deutschland finden kann.

Riesling Schloß Fürstenberg Kabinett feinherb 2007, Florian Weingart, Mittelrhein, sehr gut, 5,50 Euro ab Weingut

2 Kommentare

  1. ralph

    Hallo Christoph,

    feinherb ist zwischen trocken und lieblich anzusiedeln oder wie kann man den Wein einordnen?
    Der Preis klingt mehr als moderat!

    Grüße Ralph

  2. Hallo Ralph,

    eigentlich ist feinherb zwischen trocken und halbtrocken anzusiedeln. Also so bei 13 Gramm. Am Mittelrhein aber steht feinherb synonym für halbtrocken und ich schätze den Wein auf eher 18 – 20 Gramm.

    Die Preise bei Florian Weingart erstaunen immer wieder, ja.

    Grüße, Christoph

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