Was ja Spaß macht, finde ich, ist, schöne Bordeaux zu vernünftigen Preisen zu finden. Bei der Suche bin ich vor einiger Zeit auf das Weingut der Familie Hubert, Château la Grolet gestoßen. Die Familie Hubert nennt dieses Gut, wie auch Château Peybonnehomme ihr Eigen und bewirtschaft die 40 ha seit zwei Jahrzehnten biodynamisch.
Über Château la Grolet bin ich in Pigotts kleinem genialen Weinführer gestolpert, wo es ausdrücklich gelobt wird, was bei Bordeaux in diesem Büchlein eher selten vorkommt.
Der Wein, eine Cuvée aus Merlot und Cabernet Franc von alten Reben, stammt von der Côte du Bourg, einer für lange Zeit stiefmütterlich behandelten Appellation, nicht zuletzt deshalb, weil es hier keine klassifizierten Weine gibt. Allerdings gibt es hier einige Güter, deren Qualitäts- und Preis-Genussverhältnis ich sehr beachtensweert finde. Über Château Falfas habe ich in diesem Zusammenhang ja schon mal geschrieben.
Diese Cuvée, die für knapp acht Euro käuflich zu erwerben ist, riecht erst einmal wunderbar nach frischen säuerlichen Kirschen und ein wenig Gewürzen, eine Spur Nelke findet sich ein und ein wenig Grafit. Im Mund ebenso saftig mit mittlerer Dichte, ein schönes Tannin- und Säuregerüst und genau die Mischung an dunklen Früchten von Kirschen und Johannisbeeren, erdigen Tönen und wiederum etwas Grafit, was ich an diesem frischen Bordeaux so mag. Dazu kommt eine angenehme mineralische Kühle. Ein sehr kompletter Wein für diesen Preis.