“Glänzendes Kirschrot. Aroma mit Charakter, komplex, in Likör eingelegte Früchte, Schokolade, süße Gewürze. Am Gaumen geschmackvoll, fruchtig, frisch, Röstaromen, reife Tannine, mineralisch,” sagt Penin, der Weinführer Spaniens, und der muss es ja schließlich wissen.
Nun, auf mich macht der Wein den Eindruck, als hätte sich da jemand auf hohem Niveau so deutlich wie möglich im globalen Dorf assimilieren wollen, so, als sollten Herkunft und Charakter möglichst in der Schwebe bleiben. Ok, sicher, der Wein ist so sexy wie möglich und so modern wie die Website zum Wein. Der Preis passt dann auch dazu. Für 23.50 Euro kann man sowas dann als Icon-Wine anbieten.
Mich lässt das weitestgehend kalt. Was ich allerdings durchaus amüsant finde ist die Tatsache, das die Weinmacher die Musik zum Wein auf das Etikett gedruckt haben.
Dieses erinnert mich übrigens etwas an die New Order-Platte “Power, Corruption & Lies”, doch hat der damalige Art-Director Peter Saville dort mit der Verwendung eines Bildes von Fantin Latour als Antipoden zu Titel, Texten und Stimmung dieser Einspielung ein kleines Meisterwerk geschaffen. Hier wirkt es dagegen schlicht hübsch.
Die passende Musik zum Wein direkt mitzuliefern jedenfalls kenne ich sonst nur vom weincasting, aber das macht ja gerade Pause.
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