… und ein Schwall von Erinnerungen taucht wieder auf – Plätze, Menschen, Gerüche und Geräusche, die lange in einer vergessenen Schachtel geschlummert haben.
Ich habe heute eine Flasche »La Falaise 2005« vom Chateau de la Negly aus dem La Clape geöffnet – und es war so weit. Ein Geruch von Rosmarin und leichtem Thymian, Süße von Cassis und Brombeeren, Bitterschokolade, Mandeln, Zedernholz und einem Geruch, der mich positiv an Hustensaft aus meiner Kindheit erinnert hat, verband sich direkt mit Erinnerungen meines ersten Aufenthalts im Languedoc. Eine ganze verschüttete Welt war wieder da.
Der Geruch von Meer und Fisch und Kräutern bei meiner Ankunft in Sète.
Das Flirren der Sommersonne, das Rauschen der Zikaden, der Sonnenaufgang über der Abbaye de la Fontfroide.
Der Besuch und der Genuss der Weine in den Celliers du Templiers, Collioure, das Chateau Pech-Celeyran, das Chateau Pech-Latt im La Clape. Der erste Picpoul de Pinet auf dem Boot eines Austernfischers in der Etang du Tau. Muscat de Rivesaltes, die Weine der Abbaye de Valmagne. Ein Konzert im dortigen Kreuzgang, abends, nur der Kreuzgang erleuchtet durch den – bei Klaviermusik von Chopin – eine riesige Fledermaus ihre Runden dreht.
Und ich merke, dass ich da mal wieder hin muss. Zu den Katharerburgen, nach Perpignan, nach Carcassone. Vielleicht bleibt die Zeit, am Meer weiter in Richtung Provence zu fahren, nach Aix, zur Montagne Saint Victoire und dem Chateau Noir, zu diesem Bergrücken, diesem Haus, das Cezanne so oft gemalt hat …
Ach, und die Chansons von der CD von Charles Trenet, die ich die ganzen Ferien lang gehört habe.
Ein Glas Wein, das Fernweh erzeugt, das aber genauso gut auch wohlvertraute Erinnerungen wieder aufleben lässt, mich dazu bringt, alte Negative zu scannen und alte Fotos zu betrachten. Das ist es, was ich im besten Fall von einem Wein erwarte.
Und das hier ist ein wunderbarer Tropfen. Nicht mehr so würzig und fast ungeschlacht, wie sie früher mal waren, die teureren Weine aus dem Languedoc. Sie sind feiner geworden, etwas glatter. Etwas schmeichelnder. Aber keineswegs schlechter. Immer noch Würze, immer noch Hitze, Stein, Flirren, Zikaden, Ocker und immer noch gerade kantig genug, um originär zu wirken und die Gedanken spielen zu lassen …
Ich komme mit. Wir können meinen Wagen nehmen, da passt mehr in den Kofferraum 😀
Augen schließen und die Sinneseindrücke genießen – es sind unvergleichliche Gefühle, welche einem in dieser Landschaft durchströmen und zu teil werden!
Und ich sitz’ hier am Arbeitsplatz in der Mittagspause und tröst mich mit deinem (klang)malerischen Beitrag – Danke 🙂
😀
@Holgi
Ich hatte daran gedacht, bis Perpignan zu fliegen. Dann da einen Wagen nehmen. Die meisten Weine von dort bekommt man auch hier zum ähnlichen Preis.
@vinissimus
Ja, mir gehts auch so. Am Schreibtisch sitzen, draussen tobt der Karneval und die Gedanken schweifen ab.
Aber eben nur die Weine, die eh schon jeder kennt – Entdeckungen sind aber wohl auch das Salz einer solchen Reise. Solltest Du noch Tipps brauchen, meld Dich, wenn’s so weit ist ruhig bei mir:-)
Ps. hab ich ganz vergessen auch noch zu sagen: Forntfroide gehört wirklich zu den magischsten Orten der Gegend. Ich habe daran auch wunderschöne Erinnerungen, es gibt im Sommer ja auch immer wiedersehr schöne Konzerte dort – und die Weinlandschaft von La Clape ist nicht weit…
Ja. Die Konzerte in Fontfroide. Und damals gabs eben auch die in Valmagne.
Ich werde mich gerne melden. Und mal vorbeischauen. Und zu entdecken gibts bestimmt sehr viel Neues an Wein. Es hat sich ja so viel getan bei euch im letzten Jahrzehnt. Nur, deshalb mit dem Auto zu kommen – das ist so eine Ochsentour. Und den Wagen voll Wein laden, nun. Mal sehen.
Also doch Automobil? Wer weiss, wie lange wir uns den Sprit noch leisten können 🙂
[…] der wichtigen Erzeuger zu denen auch das Château de la Negly gehört, dessen Weine, speziell den Cuvée de la Falaise ich weiterhin verehre, auch wenn er zunehmend weniger kantig ausfällt als früher. Ecken und […]
[…] Falaise hat kürzlich mein Fernweh geschürt und da es mir momentan unmöglich ist, ins Languedoc zu reisen dachte ich, […]
[…] ich in letzter Zeit als Sofareise, also eher gedanklich und kulinarisch als real begehe und die man hier, hier, hier und hier nachlesen kann. Und ich habe es mir bis zum jetzigen Tag aufgespart, diesen […]
[…] besucht habe bei meiner beginnenden Weinliebe. Eine längerer Aufenthalt in Sète hat es damals möglich […]
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