Rosé-Sommer: Syrah-Rosé aus dem Süden – L’Amourouse 2013, Domaine Majas

Da es draußen mittlerweile warm und sonnig ist, wird es nach und nach den Sommer über einige Rosé-Empfehlungen im Blog geben. Die Zeit, in der Rosé einem gewissen Bashing unterworfen war und man diese Art von Wein nicht für voll genommen hat, ist zwar noch nicht ganz vorbei, aber es ist seltenen geworden – nicht zuletzt, weil auch viele Winzer Rosé ernster nehmen.

Majas_l_amoureuse

Ein schönes Beispiel für ernsthaften Rosé, der gleichzeitig leicht und spielerisch daher kommt, ist der Domaine Majas L’Amoureuse 2013 in den Côtes Catalanes. Die Domaine kenne ich schon lange, den Rosé allerdings habe ich gerade erst neu entdeckt. Das Weingut des Ehepaares Agnès und Alain Carrère bearbeitet ihre Argilo-Calcaire-Böden bereits seit 2007 ökologisch und baut die Weine zusammen mit Tom Lubbe aus. Tom Lubbe ist der Mann hinter der Domaine Matassa, einer der feinsten Adressen im südfranzösischen Calce. Seine Idee von Wein überträgt er in großem Maße auf Majas. Die Idee kann man kurz so beschreiben, dass im Weinberg so intensiv biologisch, eigentlich biodynamisch gearbeitet wird, dass die Trauben phenolisch eher reif werden als alkoholisch. Das heißt, dass in den Trauben alles drin ist, bevor in dieser heißen Gegend zu viel Zucker in der Traube angereichert ist. Und viel Zucker führt bekanntlich später bei der Gärung zu viel Alkohol. Hinzu kommt, dass er vor allem die Rotweine nicht zu lange auf der Maische lässt, damit sie nicht zu schwer und üppig werden.

Dieser Rosé, der zu hundert Prozent aus Syrah besteht, bleibt natürlich eh nicht lange auf der Maische, jedoch auch nicht zu kurz, so dass sich ein schönes, intensives Rosé bildet. Wer bei Rosé immer noch vor allem Erdbeeren und Himbeeren oder – viel übler – Erdbeer- und Himbeerdrops im Sinn hat, sieht sich bei diesem Wein komplett getäuscht. Im L’Amoureuse gibt es keine rotbeerige Frucht. Hier gibt es allenfalls Hagebutten und ansonsten jede Menge Kräuter, Ginster, etwas Pfeffer und ein wenig Blütenduft, der so ein wenig über der Oberfläche schwebt, und dazu gibts vor allem eine knackige Säure. Das ist also kein bonbon-zuckriges, kaltvergorenes Etwas, wie man es sonst gerne in der Ecke findet – vor allem wenn Pays d’Oc draufsteht. Das hier hat Substanz – und bleibt dabei trotzdem leicht, saftig und unkompliziert. Oder, kurz gesagt: es ist einfach gut.

Ich habe diesen Wein von Vinaturel bekommen, wo er € 10,50 kostet.

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