Ein Austmann, das war früher eine Handlungsreisender, der vor allem im Ausland unterwegs war und, wenn er zurück nach Hause kam, viel zu erzählen hatte.
Austmann steht seit Ende 2012 für eine kleine norwegische Craftbeer-Brauerei, die auf Ihrer Website allerdings nicht so viel zu erzählen hat. Was ich erfahren habe ist, dass es drei Jungs aus Trondheim sind, die hier Craftbeer brauen. Laut ratebeer gibt es schon über dreissig verschiedene Abfüllungen, die Drei sind also experimentierfreudig. Hier in Deutschland gibt es bisher vier Biere, von denen ich drei vorstelle – das vierte, ein Blaubeer-Stout, kommt später an die Reihe.
Austmann Humbledugg IPA
Das Indian Pale Ale mit dem Namen Hopfentau wird mit den Aromahopfen Magnum, Waimea, Pacifica und Cascade gebraut. Neben zwei typischen amerikanischen Hopfen gibt es hier zwei aus Neuseeland. Und wie wir das schon von neusseländischen Sauvignon Blanc kennen, hat auch das Bier eine deutlich exotische Note. Im Glas ist es dunkel orange, so Richtung Bernstein mit einer ziemlich festen, etwas ins Bräunliche gehenden Schaumkrone. Es duftet schon aus dem Glas heraus deutlich exotisch fruchtig nach Limetten, Grapefruit, Ananas, etwas Maracuja und Karamellzucker.
Im Mund ist es deutlich unspektakulärer, als ich es vom Duft erwartet hätte. Weniger tropische Frucht, eher ein bisschen floral mit Aprikosen, ziemlich trocken aber mit einem unschönen Hefeton und einer nicht ganz ausgewogenen Bitterkeit. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht besonders gelungen. Der Alkoholgehalt liegt bei 6,5%.
Austmann Tre Gamle Damer Belgian Pale Ale
Die die alten Damen wurden zum ersten Mal bei der Eröffnung der Brauerei zu ehren jener Damen gebraut, die die Eröffnung, finanziell unterstützt haben. Das Bier für zwei Mütter und eine Tante wurde mit den Hopfensorten Waimea, Perle und Amarillo gebraut, sowie mit Münchner Malz, hellem Weizenmalz, Carapils, Pilsener Malz und Pale Ale Malz. Das Bier ist dunkel bernsteinfarben und ziemlich trüb. Die Schaumkrone ist niedrig und leicht cremefarben. Es duftet deutlich nach süßen Karamellmalzen mit einer leichten Gewürznote. Amarillo und Waimea, also tropische Hopfenaromen finden sich hier nicht.
Auch am Gaumen kaum eine Spur von Aromahofen. Das Bier wird von den Malzen und der belgischen Hefe bestimmt, das Bier hat eine leichte Süße und ist moderat bitter. Geschmacklich sind es eher moderat ausgeprägte heimische Steinobstsorten, Karamell, einige Gewürze und ein leicht floraler Ton. Das Ale hat eine schöne, cremige Textur und schmeckt ziemlich ausgewogen. Es ist deutlich gelungener als das IPA. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,5%.
Austmann Northumberland Brown Ale
Benannt wurde das Bier nach der englischen Grafschaft, in der der auch der Stile des Brown Ales beheimatet ist. Für das Bier wurden sieben verschiedene Malze verwendet, Röstmalze, Karamellmalze, Schokoladenmalz. als Hopfen findet sich hier Magnum und Fuggle. Diese Malze geben dem Bier eine dunkelbraune Farbe, eine zurückhaltende, beige Schaumkrone und einen ziemlich komplexen röstig, schokoladig, moccaartigen Duft, bei dem aber eine leichte Säure mitschwingt, so dass ich nicht den Eindruck bekomme, das Bier wäre schwer und allzu konzentriert.
Genau das bestätigt sich im Mund. Der Geschmack ist nussig, mit Röstnoten, Espresso, etwas Hefe, leichter Süße und einer guten Säurebalance. Es ist trotz der Malze und der üppigen Geschmacksnoten angenehm leicht und frisch. Es ist mir Abstand das Beste der drei Biere und eine klare Empfehlung. Der Alkoholgehalt liegt bei 5,5%.
Ich habe die Biere in Bonn bei P&M bekommen. Im Netz gibt es die Biere bei Bier-Deluxe.