Wer wirklich wissen will, was Terroir heißt, sollte irgendwann mal ein bisschen Geld in die Hand nehmen und sich durch die kleinen Einzellagen des Weingutes Bürklin-Wolf probieren und den gutseigenen Rieslingklon vergleichen in den Lagen Wachenheimer Gerümpel, Wachenheimer Altenburg, Wachenheimer Böhlig und Wachenheimer Rechbächel oder, aber das strapaziert wirklich den Geldbeutel, Forster Ungeheuer, Forster Pechstein, Forster Jesuitengarten und Forster Kirchenstück, also einige der Toplagen der Pfalz, vielleicht einige der besten Rieslinglagen überhaupt, mal nebeneinander stellen und vergleichen. Die Bodenbeschaffenheit, die Hangneigung, Luftströmungen, kurz, das Mikroklima verschaffen diesen Rieslingen sehr unterschiedliche Charaktere.
Wer damit erst mal warten muss, kann sich jedoch mal durch die Website des Weingutes Dr. Bürklin-Wolf klicken und erfährt viel über das Selbstverständnis eines der größten privat geführten Weingüter Deutschlands, die zusätzlich noch vor einigen Jahren auf Biodynamie umgestellt haben und wie kaum ein anderes Gut die Lagentypizität herausarbeiten. Von der Dichte der Reben bis zum Anpressdruck im Keller wird auf der Website alles offengelegt.
Während man dann so durch die Seite klickt, empfehle ich dazu einen Wachenheimer Ortsriesling als Begleitung. Im Gegensatz zum vor Saftigkeit strotzenden Ruppertsberger Ortstriesling ist der Wachenheimer ein ganz feiner. Ich glaube, in einer Schnellverkostung, bei der ich noch zehn andere Rieslinge auf dem Tisch gehabt hätte, wäre mir dieser durch die Lappen gegangen. Zu fein sind Aromen, Säuregerüst und Minerale dieses aus den Lagen Königswingert, Gerümpel, Mandelgarten und Luginsland vinifizierten Weines.
In der Nase Weinschaumcreme mit ein wenig Limette. Im Mund dann ein Hauch von Ananas und frühreifer Aprikose in Verbindung mit frischer, frischer Mineralität. Restzucker: 6,1 g.