Wenn europäische Weinfürsten mal keinen Platz mehr haben oder nicht in der richtigen Region für die entsprechenden Rebsorten beheimatet sind, kaufen sie gerne mal in Übersee Ländereien. Manche gehen auch schlicht Joint-Ventures ein. Gekauft hat in diesem Fall Ludovico Antinori, und zwar im Marlborough Estate.
Und da hat er einen Wein gezaubert, den ich durchaus prächtig finde. In der Nase auf jeden Fall. Und auch am Gaumen. Aus dem Glas strömen Blumen und Stachelbeeren, Grapefruit und Kiwi … (Kiwi? … So’n Quatsch, Kiwi. Nur weil der jetzt aus Neuseeland kommt …) Und ja, frisch geschnittenes Gras, wie man es erwarten mag. Und weißer Pfeffer noch dazu. Und Vanille. Aber nicht vom Holz. Der kommt nämlich nicht aus dem Holz, sondern aus dem Edelstahltank – Gott sei Dank.
Vorzeigeneuseeländer halt. Schön gemacht vom Herrn Antinori, der hier noch selbst Hand anlegt. Dazu am Gaumen eine herrliche Frische und Säure. Das ist sehr fein gemachter Stoff.