Als ich den Krug probiert hatte, dachte ich, es könne nicht sehr viel besser werden. Einen Rückschritt stellt der Cômte de Champagne Blanc de Blancs 1995 aus dem Hause Taittinger jedoch keineswegs dar, allerdings eine völlig andere Stilistik. War der Krug ein Kraftpaket mit großer Tiefe, gespeist aus drei verschiedenen Traubensorten, kommt dieser Chardonnay-Champagner auf leiseren Sohlen daher. Er wirkt floraler, ätherischer. Ein Duft von Mürbegebäck, Brioche, Quitten und mürben Äpfeln liegt über dem Glas, der Wein perlt leicht und geradlinig. Im Mund vermischen sich Frische und leichte Firnisnoten mit einem Geschmack nach leicht kandierten Früchten, Kumquats und Lachs(!). Dabei ist der Wein sehr schön mineralisch, beindruckend tief und lang anhaltend. Ebenfalls großartig.
Das Champagnerhaus Taittinger mit österreichischem Ursprung ist nach Ruinart mit Gründung um 1734 das Zweitälteste. Das Haus besitzt ca. 280 Hektar und kauft noch mal Trauben von ebenso viel Hektar dazu. Im Gegensatz zur in Massen vorhandenen Handelsware wird für den Cômte nur die erste Pressung verwendet.
[…] Taittinger, Cômte de Champagne Millesime 1995 […]