So, um nun zum letzten Mal für heute auf das Thema Bordeaux zurückzukommen: Meine erste Flasche guter Bordeaux war ein Leoville-Las Cases 1983. Nicht nur der Qualifizierung nach (Deuxieme Cru) ein wirklich guter Wein. Heute kostet der 2005er um die 270 €. (!)
Ich hab’s mir damals selbst versaut, weil ich noch so doof war und nicht wusste, dass man solche Weine sehr vorsichtig dekantiert und das Depot in der Flasche lässt, da die Weine unfiltriert abgefüllt werden. Er war also bitter.
Das ist fast unverzeihlich.
Die zweite Flasche, und es waren eigentlich zwei – Chateau Beychevelle St. Julien aus dem hervorragenden 1986er Jahrgang – hat mir ein Freund geschenkt, der einfach anlässlich meines Geburtstages in den Weinkeller seinen Vaters gegangen ist und da zwei Flaschen hat mitgehen lassen. Eine Flasche davon habe ich übrigens immer noch. Die erste habe ich vor zwei Jahren getrunken. Da wirkte der Wein noch fast jung. Unglaublich! Da habe ich mich schon alt gefühlt und ich bin nur vierzehn Jahre älter als der Wein. Der Wine Spectator schreibt, der Wein würde 1997 oder 1998 seinen Höhepunkt erreichen. Ich bin nicht der Meinung. Für mich hatte er damals noch gutes Entwicklungspotenzial.
Ich glaube auch, dass dieser Weine mit zu den besten zehn Weinen gehört, die ich bisher getrunken habe. Und ich freue mich auf Flasche Nummer zwei.
Die dritte Flasche war ein Haut-Bages Liberal 1995. Diesen Wein habe ich mir damals selbst gekauft. Ich wollte immer mal einen Paulliac probieren und bin nicht enttäuscht worden.