Es ist ja wahrlich nicht immer Gold, was glänzt. Aber manchmal spiegelt der äußere Schein tatsächlich die inneren Werte wider. In diesem Fall ist das so. Es war Pivu in seinem Six-to-Nine-Blog, der mich auf die, sagen wir mal, Premiumlinie des Weinguts Dr. Deinhard aufmerksam gemacht hat. Von Winning hieß der engagierte Gründer des Gutes und nach ihm hat der neue Gutsherr es auch wieder benannt. Achim Niederberger heißt der neue Besitzer. Ihm gehören auch die anderen beiden Deidesheimer Renommiergüter Bassermann-Jordan und Reichsgraf von Buhl. Welch ein Traum, drei Güter solchen Renomées sein Eigen nennen zu können.
Deinhard, um auf dieses Gut zurückzukommen, ist aufgeteilt. Das Label Dr. Deinhard gibt’s fürs Volk, von Winning in edler Flaschenausstattung wird im höherpreisigen Segment angeboten. Die Flaschen bestechen durch moderne, edle Retrooptik. Die Vignette des Winingschen Ws mit floralen Arabesken in Gold spiegelt den Farbton des Inhalts wieder. Die Schwere der Flaschen verspricht erste Güte.
Der Wein selber ist Pfälzer Barock, und das ist alles andere als despektierlich gemeint. Es ist ein Mittelhardtscher Riesling traditioneller Machart. Wo, so Pivu zurecht, darf ein Riesling sonst nach Barock schmecken?
Die Böden des Wingerts, der von Dr. Deinhard in den 50ern von Waldberg in Paradiesgarten umgetauft wurde, bestehen aus verwittertem Buntsandstein mit Sandsteingeröll und Lösslehmauflage.
Die Weine von von Winning stellen die Selektion der Selektion der Deinhardschen Reben dar. Allein von diesem einfachsten Wein derer von Winning werden lediglich 2.800 Flaschen abgefüllt und dann noch 218 Magnums. Das war’s. Und der Wein aus dem Paradiesgarten hat schon eine herrliche Tiefe und Frucht und Unangepassheit.